Ermittler warnen:

Trump könnte noch geheime Akten bei sich haben

Ausland
09.09.2022 11:22

Der juristische Streit um die Unterlagen, die Ermittler des FBI im Anwesen von Donald Trump entdeckt haben, geht in die nächste Runde: Der Ex-Präsident verlangt einen Sonderbeauftragten, um die bei ihm gefundenen Geheimpapiere zu sichten. Das Justizministerium hält davon allerdings überhaupt nichts - und legt Einspruch ein. Trump könnte den Ermittlern zufolge noch weitere geheime Akten bei sich haben.

Das US-Justizministerium geht juristisch gegen eine erneute Überprüfung der beschlagnahmten Regierungsdokumente vor. Das Ministerium kündigte an, Einspruch gegen ein entsprechendes Gerichtsurteil von Montag einzulegen. 

Trump verlangt Sonderbeauftragten für Prüfung
Nach dem Urteil sollen die in Trumps Anwesen Mar-a-Lago beschlagnahmten Dokumente von einem Sonderbeauftragten überprüft werden. Bis dahin soll die Sichtung der Unterlagen durch die Behörden gestoppt werden. Das Justizministerium will dies jedoch versuchen zu verhindern, um eine Verzögerung der Untersuchungen zu vermeiden. Zudem warnten die Ermittler, dass sich noch weitere Unterlagen in den Händen des ehemaligen Präsidenten befinden könnten.

Sie verweisen dabei auf die 48 leeren Aktenordner mit dem Vermerk „Verschlusssache“ und 42 weitere Ordner, die laut Anmerkung nur zur Einsicht freigegeben waren. Was sich in den Ordnern genau befand und wo die fehlenden Unterlagen aktuell sind, ist unklar. Erst vorgestern hatte die „Washington Post“ gemeldet, dass sich in den sichergestellten Dokumenten auch Informationen über das Militär eines anderen Landes befinden.

Atomwaffen-Infos in Dokumenten gefunden
Die Zeitung beruft sich dabei auf namentlich nicht genannte Quellen, die mit dem Stand der Ermittlungen vertraut sind. In dem sichergestellten Dokument sei es auch um die Atomwaffenbestände dieses Landes gegangen, die üblicherweise besonderer Geheimhaltung unterliegen. Um welches Land es sich genau handelt, geht in dem Bericht nicht hervor. 

Ermittler konnten in Trumps Anwesen brisante Dokumente sicherstellen. (Bild: AFP/US Department of Justice)
Ermittler konnten in Trumps Anwesen brisante Dokumente sicherstellen.

Anfang August hatte die Bundespolizei FBI Trumps Villa in Palm Beach in Florida durchsucht. Das FBI beschlagnahmte dort mehrere, unter anderem als streng geheim eingestufte Dokumentensätze. Da Trump nach seiner Amtszeit die Unterlagen in seinem privaten Anwesen aufbewahrte, könnte er gegen das Gesetz verstoßen haben. Trump und seine Anwälte kritisieren das Vorgehen der Behörden als politisch motiviert. Sie hatten auf die Einsetzung eines neutralen Prüfers beharrt und eine entsprechende Klage eingereicht.

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