Die Verwerfungen am Energiemarkt führen dazu, dass die Stromproduzenten heuer den Strom, der in Österreichs Haushalten verbraucht wird, derzeit um 4,4 Milliarden Euro über den Herstellungskosten verkaufen. Das hat jetzt das österreichische Online-Tarifvergleichsportal durchblicker.at errechnet und am Freitag mitgeteilt. Die Tendenz sei weiter steigend, hieß es.
„2023 werden es nach jetzigem Stand alleine im ersten Jahresviertel 2,7 Milliarden Euro sein“, so der Energieexperte von durchblicker.at, Stefan Spiegelhofer. Jährlich verbrauchen Österreichs Haushalte gemeinsam rund 18 Terawattstunden (TWh) Strom. Rund 85 Prozent davon stammen aus erneuerbaren Energiequellen.
Die höchsten Zufallsgewinne entstehen im österreichischen Strom-Mix in der Wasserkraft, in der Windenergie und bei Biomasse. Grund dafür ist die derzeitige EU-Preisbildung für Strom. Der Strompreis ist an den Gaspreis gekoppelt und letzterer seit geraumer Zeit durch die Decke geht.
„Fehlender Deckel nach oben ist das Problem“
„Natürlich ist es auch gerade jetzt wichtig, wenn Strom knapp wird, dass mehr Geld für den Ausbau der Stromproduktion und Speicherkapazitäten zur Verfügung steht“, so Spiegelhofer. „Das Problem ist aber der fehlende Deckel nach oben, wenn die Märkte in Panik geraten und die Preise explodieren. Die Rechnung dafür zahlen derzeit die Haushalte.“
Die diese Woche angekündigte Strompreisbremse für Österreich werde hier „alleinig nicht ausreichen. Es braucht jetzt eine grundlegende Änderung im System“, fordert Spiegelhofer.
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