FBI-Fahndung

„GirlsDoPorn“-Kopf jetzt auf „Most Wanted“-Liste

Web
09.09.2022 15:00

Die US-Bundespolizei FBI hat den Besitzer und Betreiber der mittlerweile vom Netz genommenen Pornoportale GirlsDoPorn und GirlsDoToys auf ihre Liste der zehn meistgesuchten mutmaßlichen Kriminellen gesetzt. Für Informationen, die zu seiner Verhaftung führen, winken 100.000 Dollar Belohnung.

Michael James Pratt und seine Mitverschwörer nutzten einer Mitteilung des FBI zufolge Internetanzeigen sowie gefälschte Websites und E-Mail-Adressen, um junge Frauen für Modeljobs zu rekrutieren. Erst nachdem die Opfer auf die Anzeigen geantwortet hatten, gaben Pratt & Co. laut Anklageschrift zu erkennen, dass sie in Wirklichkeit Frauen für pornografische Videoaufnahmen suchten.

Den Frauen wurde versprochen, dass die Videos für einen privaten Sammler in Übersee bestimmt seien und dass sie anonym bleiben würden. Tatsächlich landeten die Videos jedoch auf den inzwischen geschlossenen Seiten GirlsDoPorn und GirlsDoToys, wo sie laut FBI „Millionen von Dollar an Einnahmen“ lukrierten.

„Hunderte junge Frauen schikaniert“
„Pratt hat im Laufe dieser Verschwörung Hunderte von jungen Frauen schikaniert“, sagte Special Agent Renee Green vom FBI-Büro in San Diego. „Er benutzte Betrug, Lügen und Rachsucht, um die jungen Frauen zu quälen, die er in seiner Schlinge gefangen hatte“, so Green. „Und wir glauben, dass er auch weiterhin nach einer Gelegenheit suchen wird, mehr Frauen und mehr Menschen zu schikanieren, um sich selbst finanziell zu bereichern.“

Ein Opfer war demnach bei ihrer Begegnung mit Pratt noch keine 18 Jahre alt. Andere Opfer berichteten, dass sie zu sexuellen Handlungen gezwungen wurden, in die sie nicht eingewilligt hatten, und dass sie von Pratt und seinen Partnern bedroht und eingeschüchtert wurden, als sie erfuhren, dass ihre Videos auf seinen Websites veröffentlicht worden waren, und wollten, dass sie entfernt werden.

Als Einziger noch auf der Flucht
Mehrere von Pratts Mitverschwörern mussten sich bereits vor Gericht verantworten. Der Kameramann und der Buchhalter der Website bekannten sich 2021 des Menschenhandels schuldig. Einer der führenden Anwerber und Produzenten der Website, Ruben Garcia, wurde wegen seiner Beteiligung an der Verschwörung zu 20 Jahren Gefängnis verurteilt. Der mutmaßliche Miteigentümer der Websites, Matthew Isaac Wolfe, bekannte sich der Verschwörung zur Begehung von Sexhandel durch Gewalt, Betrug und Nötigung schuldig. Ein Urteil wird diesen Oktober erwartet.

Pratt ist laut FBI der einzige Hauptbeteiligte an dem Komplott, der noch auf freiem Fuß ist. Er ist 1,80 Meter groß, wiegt etwa 90 Kilo, hat braunes Haar und haselnussbraune Augen und spricht mit dem Akzent seiner neuseeländischen Heimat. Er habe darüber hinaus Verbindungen zu Australien, Italien, Spanien, Portugal, der Türkei, Singapur, Japan, Chile, Kroatien und Frankreich und verfüge über die finanziellen Mittel, „um die Welt zu bereisen“.

„Wir glauben, dass es da draußen Leute gibt, die Michael Pratt geholfen haben, sich zu verstecken“, sagte Green. „Er hat ihnen wahrscheinlich die ganze Welt versprochen - er hat ihnen Geld gegeben und ihnen Geschenke gekauft, wenn sie ihm im Gegenzug einen sicheren Unterschlupf gewähren.“ Green ermutigte alle, die Pratt möglicherweise helfen, ihre eigenen Interessen zu berücksichtigen - zusammen mit den Interessen der vielen Opfer in diesem Fall - und sich mit Informationen zu melden.

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