Tote in Syrien
Russland griff Provinz Idlib mit Streubomben an
Bei Luftangriffen auf die syrischen Provinz Idlib sind am Donnerstag mindestens sieben Menschen getötet worden. 15 weitere wurden laut dem Syrischen Zivilschutz („Weißhelme“) verletzt. Vier russische Kampfjets sollen demnach insgesamt 16 Angriffe verübt haben. Dabei sollen auch Streubomben zum Einsatz gekommen sein.
Wie die syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mitteilte, waren mindestens vier der Todesopfer Zivilisten. Der Beschuss am Donnerstag traf demnach einen Steinbruch und ein nahegelegenes Haus westlich der Stadt Idlib. Die gleichnamige Provinz, die überwiegend von islamistischen Milizen kontrolliert wird, ist die letzte große Rebellenhochburg in Syrien.
Syrien und Russland sind seit Jahrzehnten miteinander verbündet. Die Verbindung zwischen beiden Staaten ist aber besonders eng, seit Moskau im Jahr 2015 an der Seite des Machthabers Bashar al-Assad militärisch in den Krieg in Syrien eingegriffen hatte. In der Folge hatte sich das Blatt zugunsten Assads gewendet, dessen Truppen eine ganze Reihe von Gebieten zurückerobern konnten.
Die in Großbritannien ansässige Beobachtungsstelle für Menschenrechte bezieht ihre Informationen von einem Netz von Informanten vor Ort. Die Angaben der Organisation lassen sich allerdings von unabhängiger Seite häufig kaum überprüfen.
Streumunition ist weitgehend geächtet
Als Streumunition werden Raketen und Bomben bezeichnet, die in der Luft über dem Ziel bersten und viele kleine Sprengkörper freisetzen. Ein Übereinkommen aus dem Jahr 2008 verbietet unter anderem den Einsatz der weitgehend geächteten Streumunition und schreibt die Zerstörung von Beständen vor. 123 Staaten haben diesen Vertrag unterzeichnet. Darunter sind 24 NATO-Staaten, nicht aber die USA. Auch Russland hat ihn nicht unterschrieben.
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