Die russische Armee schickt gepanzerte Fahrzeuge und Kanonen in die Region Charkiw, um die ukrainische Gegenoffensive besser abwehren zu können. Das meldeten russische Nachrichtenagenturen am Freitag. Der von Moskau eingesetzte Verwaltungschef der Region sprach von „heftigen Kämpfen“.
Diese würden in der Nähe der Stadt Balaklija geführt werden, deren Rückeroberung die Ukraine am Donnerstag vermeldet hatte. Zuvor hatte US-Verteidigungsminister Lloyd Austin ukrainische Fortschritte in der Region im Nordosten des Landes gesehen. „Wir sehen jetzt Erfolge in Cherson, wir sehen einen gewissen Erfolg in Charkiw - und das ist sehr, sehr ermutigend“, sagte er am Freitag in Prag.
Die USA würden engagiert bleiben und sicherstellen, „dass wir ihnen geben, was sie brauchen, um erfolgreich zu sein“. Auch NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg erwähnte im Zusammenhang mit der Gegenoffensive die Unterstützung aus NATO-Staaten und sagte am Freitag, dass der Krieg in der Ukraine jetzt in eine „kritische Phase“ gehen würde.
Schaden von mehr als 96,4 Milliarden Euro
Der Krieg in der Ukraine hat alleine in den ersten etwas mehr als drei Monaten einen Schaden von mindestens 97 Milliarden US-Dollar (umgerechnet 96,4 Milliarden Euro) verursacht. Das geht aus einem gemeinsamen Bericht der ukrainischen Regierung, der Weltbank und der Europäischem Kommission hervor, der am Freitag veröffentlicht wurde. Am stärksten betroffen sind der Wohnungsbau (40 Prozent), gefolgt vom Transportwesen (31 Prozent) sowie dem Handel und der Industrie (je zehn Prozent). Besonders zerstörte Regionen sind zusätzlich zu Charkiw noch Donezk und Luhansk.
Der Wiederaufbau für das Land wurde am 1. Juni auf mindestens 349 Milliarden US-Dollar (rund 346,7 Milliarden Euro) geschätzt. Die Ukraine hat angekündigt, bei der UNO-Vollversammlung Kriegsentschädigungen aus Russland von mindestens 300 Milliarden Euro durchsetzen zu wollen.
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