Autor Markus Gasser spricht im Interview mit der „Krone“ über das London seines Romans „Die Verschwörung der Krähen“, über Untergangssucht und Serienkiller - und die längst nicht mehr zeitgemäße Macht von Literaturkritikern über Autoren und Autorinnen.
„Krone“: Sie haben in Ihrem Roman „Die Verschwörung der Krähen“ das Leben von Daniel Defoe nachgezeichnet, dabei aber auch das London um 1700 porträtiert. Was hat Sie in diese Geschichte hineingezogen?
Markus Gasser: Ich war im Jahre 2019 in London, im Hotel, in dem JK Rowlings sämtliche Harry-Potter-Bände geschrieben hat. Dort fand ich eine Enzyklopädie aus dem Jahre 1800. Ein Eintrag war Defoe gewidmet. Die Einträge zu Defoe in Wikipedia und im Brockhaus sahen aber recht anders aus. Defoe war eine Figur, die ihre Spuren gut verwischt hat - bis zum heutigen Tag. Mein Buch ist kein biografischer Roman, ich schließe Lücken mit Fiktion. Aber erst einmal ist es die Beschwörung einer Stadt - mithilfe von Defoe, dem religiösen Abweichler, dem Erfinder von Fake News und des investigativen Journalismus. Zudem ist Defoe der erste gewesen, der Kriminelle zu Celebrities gemacht hat. Die Anfänge des Serienkiller-Crazes!
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.