Kaum Interesse

Impfmoral der Vorarlberger ist im Keller

Vorarlberg
09.09.2022 18:55

Landessanitätsdirektor Dr. Wolfgang Grabher ist enttäuscht: 65.000 Vorarlberger holten sich den dritten Stich gegen das SARS-CoV2-Virus nicht ab. Auch das Interesse am alternativen Totimpfstoff Valneva war gleich Null. 

Die Omikron-Subtypen BA.4 und BA.5 bestimmen derzeit das Infektionsgeschehen im Ländle. „Wie alle Omikron-Varianten sind auch diese infektiöser, bringen aber eher mildere Krankheitsverläufe mit sich“, erklärt Landessanitätsdirektor Dr. Wolfgang Grabher. Unterschätzt werden sollte das Virus aber keinesfalls, der Mediziner empfiehlt nach wie vor den Pieks gegen das SARS-CoV2-Virus.

Um die Impfmoral der Vorarlberger allerdings ist es alles andere als gut bestellt: „Sie ist eindeutig schlechter geworden, nur 55,8 Prozent der Vorarlberger haben derzeit einen gültigen Impfschutz“, klagt Grabher. Die Zahlen seien erschreckend: 65.000 hätten sich den dritten Stich nicht geholt. Das Vakzin Valneva, ähnlich aufgebaut wie ein Grippeimpfstoff, wollte niemand haben. „Viele hatten ihre Bedenken und Skepsis daran geknüpft, das ihnen die mRNA-Vakzine zu modern und zu wenig erprobt sind. Es ist sehr enttäuschend, dass niemand zum Impfen geht, obwohl es Alternativen gäbe.“

Variantenimpfstoff von Moderna

Den wenigen Impfwilligen empfiehlt Grabher den vierten Stich. Von Moderna gebe es zwar einen neuen Variantenimpfstoff, der sich zu 50 Prozent aus dem alten Impfstoff und zu 50 Prozent aus dem Variantenbestandteil BA.1 zusammensetzt, die BA.1-Variante gehöre allerdings bereits der Vergangenheit an. „Ein Warten auf andere Stoffe würde ich nicht empfehlen, denn auch die gängigen Vakzine schützen vor einem schweren Verlauf“, ist Grabher überzeugt.

Was das Infektionsgeschehen angeht, seien die Fallzahlen mit Vorsicht zu genießen, da viele Infizierte positive Selbsttests nicht mehr einmelden würden.

Einen besseren Überblick bietet derzeit das Abwassermonitoring. „In sechs Kläranlagen - das entspricht rund 75 Prozent der Bevölkerung - wird das Abwasser auf Keimlast und Varianten untersucht“, erläutert Christoph Scheffknecht, Leiter des Instituts für Umwelt und Lebensmittelsicherheit. Völlig unverständlich ist für ihn deshalb, dass der Bund das Monitoring drastisch reduziert hat. Um die Qualität zu halten, ist daher das Land eingesprungen.

Porträt von Vorarlberg-Krone
Vorarlberg-Krone
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