Schon länger ist er im Gespräch, jetzt soll er offenbar realisiert werden: Der Businesspark Mittelburgenland, ein Projekt der Wirtschaftsagentur Burgenland, an dem auch 27 Oberpullendorfer Gemeinden beteiligt sind.
Die wirtschaftliche Entwicklung im Bezirk Oberpullendorf solle angekurbelt werden. So hieß es, als der Businesspark im Vorjahr präsentiert wurde. 27 Oberpullendorfer Gemeinden konnte die Wirtschaftsagentur Burgenland dafür gewinnen. Dann wurde es ruhig um das Projekt zwischen Steinberg-Dörfl und Oberpullendorf. Man vermutete schon, es sei „gestorben“. Im Gegenteil: Rund 10 Hektar Ackerland wurden in der Zwischenzeit umgewidmet, der Baustart steht offenbar kurz bevor.
Geteilte Ansichten
Viktor Emmer, ehemaliger grüner Gemeinderat und Unternehmer aus Steinberg-Dörfl: „Die Meinungen zu dem Projekt sind geteilt. Die Leute haben es schon gerne, wenn man ins Einkaufszentrum fahren kann und da die großen Geschäfte hat. Aber das Bild hat sich zuletzt geändert, seit man den Klimawandel so stark spürt: Vielleicht sollte man sich überlegen, ob man da zubetonieren will.“
Dietmar Csitkovics von der Bürgerinitiative BLOP! ärgert sich vor allem darüber, dass nicht wie angekündigt Gewerbe-, sondern Handelsbetriebe in das Center einziehen werden. In der ersten Ausbaustufe kommen ein Möbelhaus, ein Fast-Food-Lokal, ein Supermarkt. Dann folgt „das, was keiner wollte: Handelsschuhschachteln“, erklärt Csitkovics. Es gäbe jetzt schon viele Interessenten für diese Flächen.
Leerer Ortskern als Folge
Auch Händler aus Oberpullendorf wollen rauf ziehen. „Das Center wird voll, aber der Ortskern leer sein. Dann ist Oberpullendorf von drei Einkaufszentren umzingelt.“ Dass sich das Projekt jetzt noch verhindern lässt, glaubt er nicht.
Ein realistischer Ansatz ist ein möglichst grünes, gemeinsames Konzept, das auch den Stadtkern miteinbezieht.
Dietmar Csitkovics von der Bürgerinitiative BLOP!
In Oberpullendorf selbst will man das Beste aus der Situation machen: „Man muss die Frequenz nutzen und schauen, dass das eine Einheit wird“, so Bürgermeister Johann Heisz. In fünf Jahren soll das Projekt an die Gemeinden übergeben werden, die dann von den Kommunalsteuereinnahmen profitieren. Die Wirtschaftsagentur Burgenland wollte sich gegenüber der Krone übrigens nicht äußern.
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