Sie wollten rekrutieren, radikalisieren und in den Kampf schicken: So lautet die Anklage im Terrorprozess um die Mitglieder der Furkan-Moschee. Die soll ein Stützpunkt für IS-Anhänger in Österreich gewesen sein. Die Angeklagten bekennen sich am ersten Prozesstag nicht schuldig.
14 Angeklagte, 19 Verhandlungstage und ein 400 Seiten langer Akt. Der Prozess rund um die Grazer Furkan-Moschee startete im Wiener Landesgericht. Seit 2012 sollen junge Menschen als Kämpfer für Terrororganisationen rekrutiert und ausgebildet worden sein. Das Ziel: Sie als IS-Kämpfer nach Syrien zu schicken.
334 Menschen wollten kämpfen
Die Staatsanwältin nennt in ihrem Eröffnungsplädoyer erschreckende Zahlen: 334 Menschen seien aus Österreich ausgereist oder hätten es versucht, um in den Jihad zu ziehen. Auch einige der Angeklagten hatten das vor. Ein Grazer Arzt wollte beispielsweise sein Medizinstudium abbrechen, um bei den Kämpfen dabei zu sein. Wie alle anderen soll er als IS-Kämpfer in der Furkan-Moschee in Graz die Terrororganisation tatkräftig unterstützt haben.
In Wien findet der Prozess statt, weil für die Anklage Facebook-Postings ausschlaggebend waren. Damit handelt es sich um ein Medieninhaltsdelikt und es wird am Landesgericht Wien und nicht Graz verhandelt, entscheidet der Oberste Gerichtshof.
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