König Charles soll Prinz Harry telefonisch zurückgepfiffen haben, als dieser am Todestag von Queen Elizabeth II. ankündigte, mit seiner Frau Herzogin Meghan unterwegs nach Balmoral zu sein. Palastmitarbeiter sollen britischen Medien zufolge entsetzt über diesen Mangel an Respekt und Feinfühligkeit gewesen sein, von „Ungläubigkeit“ ist die Rede.
König Charles habe Prinz Harry „befohlen“, seine Frau Meghan Markle nicht nach Balmoral Castle zu bringen, als er und andere hochrangige Royals zur sterbenden Königin eilten, berichten britische Zeitungen zwei Tage nach dem Tod von Königin Elizabeth II. auf ihrem schottischen Sommersitz.
Der Prinz war deshalb wohl auch nicht mit Prinz William, Prinz Andrew, Prinz Edward und dessen Frau Sophie an Bord des royalen Flugzeuges, als dieses in Aberdeen landete, um die Angehörigen so schnell wie möglich von Windsor nach Schottland zu bringen. Er musste allein anreisen und kam auch erst an, als die Todesnachricht bereits über alle Medien verbreitet wurde.
Nicht angemessen
Laut der Zeitung „The Sun“ war Prinz Harry in Frogmore Cottage, als er einen Anruf von seinem Vater erhielt, der ihn bat, Meghan nicht mitzubringen. Der König habe Harry erklären müssen, dass es nicht richtig oder angemessen sei, dass Meghan in einer so traurigen Zeit in Balmoral sei, berichtete eine Quelle gegenüber der Zeitung. Er wurde auch darauf hingewiesen, dass Kate nicht mitfährt und dass die Zahl der Gäste auf die engste Familie beschränkt werden sollte.
„Nicht willkommen“
Charles habe „sehr, sehr deutlich gemacht“, dass Meghan „nicht willkommen“ sein würde. Herzogin Kate blieb aus Respekt vor der Familie in Windsor, außerdem wollte sie es sein, die ihren Kindern persönlich die traurige Nachricht vom Tod ihrer geliebten „Gan-Gan“ beibringen wollte.
„The Telegraph“ berichtet unterdessen, dass Harry aus verfassungsrechtlichen Gründen zunächst nicht einmal eingeladen war, als die hochrangigen Royals sich auf den Weg nach Balmoral machten. Nur die vier Kinder der Queen, Thronfolger William sowie Prinz Edwards Frau Sophie sollten die Queen an ihrem Totenbett besuchen. Sophie, die Countess von Wessex, wurde von der Queen geliebt wie eine zweite Tochter. In der Todesstunde der Queen selbst waren nur Prinz Charles und Prinzessin Anne bei ihr, wird berichtet.
Ein Insider schilderte, dass im Palast „Ungläubigkeit“ herrschte, dass Meghan nach Balmoral reise. „Ich glaube, die allgemeine Reaktion auf Harrys und Meghans Verhalten war, um ehrlich zu sein, eher ungläubig“, wird er zitiert. „Es ist ziemlich schwierig, Zeit mit jemandem zu verbringen, von dem man weiß, dass er ein Enthüllungsbuch über einen veröffentlichen wird“, meinte eine andere Quelle dazu.
Harry verlässt Balmoral als Erster
Freitagfrüh, am Tag nach dem Tod seiner Großmutter, war Harry auch der Erste, der Balmoral wieder verließ und mit einem Flug der British Airways nach London zurückkehrte. Prinz William flog erst am Nachmittag zurück zu seiner Familie in Windsor.
Es wird erwartet, dass Prinz Harry bis zur Beerdigung der Queen, die vermutlich am 19. September stattfindet, in Großbritannien bleibt. Unklar ist, ob Meghan noch im Land ist. Sie hat zwei kleine Kinder in den USA, zu denen sie möglicherweise zurückfliegt und zur Beerdigung zurückkehrt.
„Liebe zu Harry und Meghan“
Auch wenn Prinz Charles seinen jüngeren Sohn in einer der schwersten Stunden der britischen Königsfamilie sozusagen dazu ermahnen musste, sich mit seiner Frau etwas dezenter im Hintergrund zu halten, liebt er ihn und ist fest entschlossen, die Familie in dieser Zeit der Trauer zu einen und den Konflikt ruhen zu lassen.
In seiner ersten Rede an die Nation am Freitagabend gedachte er nicht nur seiner „geliebten Mama“, der Queen, und machte seinen Sohn William zum Prinzen von Wales, sondern richtete auch versöhnliche Worte an Harry: „Ich will auch meine Liebe zu Harry und Meghan zum Ausdruck bringen, die sich weiterhin ein Leben in Übersee aufbauen“, sagte der König.
Harry und Meghan hatten sich vor mehr als zwei Jahren vom engeren Kreis des Königshauses losgesagt und leben inzwischen mit ihren Kindern Archie (3) und Lilibet (1) im US-Bundesstaat Kalifornien. Mit seinem Vater Charles und seinem älteren Bruder William hatte sich Harry überworfen. Dass Harry und Meghan in den dramatischen Stunden, als die Queen starb, überhaupt in Großbritannien waren, ist als Zufall der Geschichte zu werten. Das Paar war zu PR-Terminen im Land, hatte aber eigentlich keine Pläne, jemanden aus der Königsfamilie zu treffen.
„To my darling Mama“
Die erste Rede von König Charles III. hat in Großbritannien viel Lob und Begeisterung nach sich gezogen. Der neue britische Monarch hatte darin am Freitag sichtlich bewegt das Versprechen seiner am Donnerstag gestorbenen Mutter Elizabeth II. zum lebenslangen Dienst am Volk erneuert. Die renommierte Zeitung „The Times“ kommentierte am Samstag, der neue König habe mit seinen emotionalen Worten seinen Kritikern ganz direkt geantwortet.
„Mitten in all seinem Kummer, seinen aufrichtigen Würdigungen für seine Mutter und seinen warmen Worten über seine Familie zählte ein Wort in der Ansprache des Königs an die Nation mehr als alle anderen: Dienst“, würdigte das Blatt. Charles habe damit die Botschaft an die Nation gesendet, dass er dem Beispiel seiner Mutter folgen werde.
Zahlreiche Zeitungen in Großbritannien wählten am Samstag Charles‘ berührende Ansprache an seine Mutter - „To my darling Mama, thank you“ - als Aufmacher für ihre Titelseiten. Die „Daily Mail“ sprach von einer „exquisiten und zutiefst persönlichen Hommage“ an Elizabeth II. Der „Daily Mirror“ würdigte: „Das Versprechen unseres neuen Königs an die Nation: Loyalität, Respekt, Liebe.“ Die „Financial Times“ titelte, der „lebenslange Lehrling“ Charles III. trete nun ins Rampenlicht.
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