Fleischer vor dem Aus?

Preisexplosion: Strom kostet fünfzehn Mal mehr

Der Leondinger Kult-Fleischermeister Christian Derntl sieht die Politik in der Verantwortung und hofft auf Unterstützung.

(Bild: Wenzel Markus)

Leondinger Kult-Fleischermeister soll in Zukunft fast fünfzehn Mal so viel für den Strom bezahlen wie bisher. Gesamte Handwerker-Branche steht vor einer sehr schwierigen Phase.

Dieses Jahr ist der Leondinger Kult-Fleischermeister Christian Derntl mit seinem alten Stromvertrag noch auf der sicheren Seite – doch seine Gedanken drehen sich schon längst um 2023. Denn Derntl’s Stromanbieter gab bekannt, dass er den günstigen Vertrag mit der Fleischerei mit Ende dieses Jahres kündigen werde. „Aktuell zahlen wir 6,2 Cent für unseren Strom. Das neue Angebot lag bei 90 Cent“, sagt Derntl. Das entspricht fast einer Verfünfzehnfachung des aktuellen Preises. Bei einem Jahresverbrauch von rund 100.000…kW sei dies für ihn nicht tragbar. Alleine die Stromkosten würden dann statt 12.000 mehr als 100.000 Euro pro Jahr betragen.

Wenn sich die Preise weiter so entwickeln, kann sich das keiner mehr leisten. Dann sperren alle Betriebe in ganz Österreich mit der Zeit zu.

Fleischermeister Christian Derntl

Politik in der Verantwortung
„Ich habe natürlich mit einer Steigerung gerechnet, doch das kann sich keiner mehr leisten. Und ich habe ja schon eine Photovoltaik-Anlage am Dach, die mir ein Viertel meines Stromes erzeugt. Wir steuern auf eine gesamtwirtschaftliche Katastrophe zu“, sieht Derntl die gesamte Handwerker-Branche vor einer schwierigen Zeit. Deshalb nimmt er die Politiker in die Verantwortung und hofft, dass schleunigst Maßnahmen gegen den Preiswahnsinn beschlossen werden.

Auch alle anderen Kosten gestiegen
„Ich kann nicht den Schinken- vom Strompreis abhängig machen. Die enormen Steigerungen kann man nicht so an die Kunden weitergeben“, macht sich Derntl Sorgen. Denn es sind nicht nur die Strompreise, die dem Kult-Fleischermeister Kopfzerbrechen bereiten: „Ich zahle für Gewürze oder Verpackungen um 20 % mehr, der Schweine- und Rinderpreis ist gestiegen. Und auch die Gehälter für Mitarbeiter gehören angeglichen.“