Schwarzes Gold

So viel teurer werden dieses Jahr Winterreifen!

Motor
11.09.2022 09:27

Schon vergangenes Jahr waren Winterreifen so teuer wie nie zuvor, doch jetzt kommt es noch dicker: Wer nicht noch genug Profil auf seinen Pneus vom Vorjahr hat, muss mit einem Aufschlag von rund einem Fünftel rechnen!

(Bild: kmm)

Bis an die 21 Prozent höhere Preise haben Erhebungen der beiden Online-Portale Check24 und Alzura in Deutschland ergeben. Für Österreich wird sich die Entwicklung kaum wesentlich von diesen Aussichten unterscheiden.

Check24 errechnete für die 100 über das Portal meistverkauften Winterreifen ein Preisplus von knapp 21 Prozent. Auch Ganzjahresreifen sind teurer geworden, mit 16 Prozent aber nicht im gleichen Maß. Bei Alzura stellt man eine Steigerung um 18,9 Prozent bei den Einkaufspreisen der Händler fest. Im Schnitt lagen diese in den ersten Septembertagen bei 83,27 Euro pro Reifen. Vor einem Jahr waren es gut 70 Euro.

Beim Reifenhandels-Verband BRV sieht man vor allem die Corona-Krise und den Krieg in der Ukraine als Treiber des Preisanstiegs. „Wichtige Rohstoffe wie Ruß und Synthetik-Kautschuk bezog die Reifenindustrie bis vor wenigen Monaten zum großen Teil noch aus Russland und der Ukraine“, sagt Geschäftsführer Michael Schwämmlein. Hier müssten die Hersteller nun neue Lieferanten suchen. Zudem trieben die hohen Öl-, Gas- und Strompreise die Kosten in der Produktion. Über das Jahr hinweg erwartet der BRV eine Teuerungsrate im niedrigen zweistelligen Prozentbereich.

Wohl dem, dessen Reifen noch genug Profil haben! (Bild: Christof Birbaumer/Kronen Zeitung)
Wohl dem, dessen Reifen noch genug Profil haben!

Und neben den Preissteigerungen für den Reifen selbst muss der Handel laut Schwämmlein „natürlich versuchen, auch die Kostensteigerungen für seinen eigenen Geschäftsbetrieb“ weiterzugeben. Das seien insbesondere explodierende Energie-, aber auch steigende Personalkosten.

Zumindest bei der Verfügbarkeit von Reifen erwartet der BRV allerdings keine flächendeckenden Probleme. Bei speziellen Ausführungen könne es, „wie in der Vergangenheit auch, punktuell zu Lieferproblemen kommen“, sagt Schwämmlein. Allerdings werde sich „eine alternative zulässige Bereifung kurzfristig finden lassen“. Möglicherweise stellten Premiumhersteller aber bei Rohstoffknappheit eher teurere, größere Reifen her, da diese deutlich margenträchtiger seien als Quality- oder Budget-Brands und kleinere Reifen.

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(Bild: kmm)



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