Pilot nach Überschlag:

„Mein Flieger ist nach diesem Unfall schrottreif“

Oberösterreich
12.09.2022 08:00

Kunstflugpilot Johann Fesl (58) aus Mondsee überschlug sich bei Landung in Hörsching (Oberösterreich). Er kam wie durch ein Wunder mit ein paar Platzwunden davon, trauert aber um seine Yakolev Yak 55 und meint: „Der Flieger ist komplett schrottreif.“

„Ich bin mit dem Kopf nach unten unter dem Flugzeug gelegen und war mit einem Siebenpunktgurt angeschnallt, wie in einem Formel-1-Auto. Da kannst du nur den Kopf und die Arme bewegen. Der Sprit ist mir ins Gesicht getropft. Da dauert jede Minute unglaublich lange. Ich möchte mich bei der Rettungsmannschaft vom Flughafen und beim Bundesheer bedanken, die wirklich blitzschnell vor Ort waren“, sagt Johann Fesl (58), Berufsdetektiv und Kunstflieger aus Mondsee. Er hatte am Samstag, wie kurz berichtet, einen spektakulären Unfall überlebt.

Fahrwerk streifte die Piste
Fesl hatte laut Polizeibericht gegen 15.30 Uhr beim Landeanflug am Flughafen Linz-Hörsching den rechten Reifen seines Kleinflugzeugs Yakolev Yak 55 verloren. Das Fahrwerk streifte die Piste, wodurch sich das Kleinflugzeug überschlug und in der angrenzenden Wiese am Dach liegen blieb. 

Was den Unfallhergang betrifft, hat Fesl eine andere Version parat: „Ich bin, wie 300-mal vorher, mit dem Trainingsdisplay geflogen. Ich hab’ meinen Flug abgebrochen, weil ein Gewitter aufgezogen ist. Beim Landeanflug war es extrem böig, mit bis zu 30 Knoten, also umgerechnet 60 km/h. Ich hab’ versucht, möglichst schonend Speed herauszunehmen. Das hat funktioniert, bis das Fahrwerk eingehakelt hat.“

„In so einem Moment weißt du nur, du kannst nicht mehr viel machen. Ob ich den Reifen schon vorher oder erst nach dem Aufsetzen verloren habe, weiß ich wirklich nicht.“

Nur Platzwunden erlitten
Johann Fesl erlitt bei dem spektakulären Überschlag wie durch ein Wunder nur mehrere Platzwunden am Kopf. Wirklich leid tut es ihm um sein Fluggerät. Die 900 Kilogramm schwere russische Yakolev Yak 55 aus Titan und Aluminium war ein sowjetisches Sportflugzeug. Sein Modell wurde 1990 gebaut. Fesl: „Der Flieger ist komplett schrottreif. Davon gab’s in Österreich nur zwei Stück. Ich hab’ die YAK noch vor einem Monat generalüberholen lassen, sie war in einem Top-Zustand. Über das Finanzielle möchte ich lieber noch gar nicht nachdenken“. Eins ist jedenfalls fix, Fesl will trotz seiner Havarie weiterhin fliegen.

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