Die hohen Strom- und Gaspreise setzen den Betrieben zu. Manfred Gerger, Präsident der burgenländischen Landesgruppe der Industriellenvereinigung (IV), warnt vor den Folgen.
Lenzing in Heiligenkreuz musste wegen der Energiepreise bereits die Produktion zurückfahren. Auch in anderen Betrieben könnte dies drohen, warnt Gerger.
Gegensteuern notwendig
„Eine Verzehnfachung der Gaspreise sowie eine Versechsfachung der Strompreise binnen eines Jahres rütteln am wirtschaftlichen Überleben heimischer Unternehmen. Produktionsdrosselung, Verlagerung und Arbeitslosigkeit werden die Folge sein, wenn nicht schnell gegengesteuert wird“, so der IV-Chef.
Es gebe Betriebe, deren Energiekosten von einer auf zwölf Millionen Euro gestiegen seien. Besonders die Sektoren Stahl, Zement, Chemie, Papier, Aluminium oder Luftfahrt seien vom absurd hohen Gaspreis betroffen.
Maßnahmen in der EU
Daher werde es mehr Akuthilfe vom Staat brauchen, Liquiditätsstärkung für Unternehmen und möglicherweise eine Kurzarbeitswelle. Doch auch auf europäischer Ebene würden Maßnahmen beim Strommarkt sowie beim gemeinsamen Gas-Einkauf benötigt.
Zwar würden Industriebetriebe bereits seit längerer Zeit versuchen, auf erneuerbare Energie umzusteigen. Doch Genehmigungsverfahren etwa für Photovoltaikanlagen oder die Netzkapazitäten seien bremsende Faktoren. Zudem sei diese Transformation kostenintensiv, weshalb die Unternehmen auf Geld von den Banken angewiesen wären.
Langwieriges Thema
Ein weiteres Problem: Die Substitution von Gas sei in den Produktionsprozessen noch nicht überall möglich. „Das Thema Versorgungssicherheit mit Gas wird uns also noch Jahre begleiten“, sagt Gerger.
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