Am Sonntag ist in Madrid der spanische Schriftsteller und Erfolgsautor Javier Marías im Alter von 70 Jahren gestorben. Er gehörte zu den bedeutendsten zeitgenössischen Schritstellern Spaniens.
Seine Werke wurden in mehr als 35 Sprachen übersetzt und fast neun Millionen Mal verkauft, wie es auf der Website seines Verlags Alfaguara heißt. Insgesamt verfasste der Spanier, der auch als Übersetzer und Kolumnist bei der spanischen Tageszeitung „El Pais“ tätig war, 16 Romane. Mit seinem Bestseller „Mein Herz so weiß“ wurde er auch in Österreich berühmt. Zuletzt erschien auf Deutsch sein Roman „Berta Islas“.
Der 2013 verstorbene „Literaturpapst“ Marcel Reich-Ranicki bezeichnete sein Buch in der beliebten TV-Literatursendung „Das literarische Quartett“ damals als „genial“ und Marías als den „größten im Augenblick lebenden Schriftsteller der Welt“. Die deutsche Übersetzung von „Mein Herz so weiß“ wurde über 1,2 Millionen Mal verkauft.
Starb an Lungenentzündung
Agenturmeldungen zufolge starb Marias an den Folgen einer Lungenentzündung. Spaniens Ministerpräsident Pedro Sanchez sprach auf Twitter von einem „traurigen Tag für Spaniens Literatur“. „Mit Javier Marías verlässt uns einer der großen Schriftsteller unserer Zeit.“
Mit seinen extremen zeitlichen Dehnungen, Wiederholungen und endlosen inneren Monologen seiner Protagonisten war Marías, der „ewige Literaturnobelpreiskandidat“, jedoch kein leichter Autor. Er galt als eigensinniger Literaturrebell, der sich bis zuletzt weigerte, seine Romane auf dem Computer zu schreiben. Der Kettenraucher und fanatische Fußballfan von Real Madrid schrieb stets auf seiner alten Schreibmaschine.
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