900 Jahre Stadt Graz müssen gefeiert werden, auch wenn heute jeder weiß, dass die erste urkundliche Erwähnung der Stadt im Jahr 1128 auf einer Fälschung beruht. Kulturstadtrat Günter Riegler schmiedet dennoch gemeinsam mit GrazMuseum-Direktor Otto Hochreiter bereits Pläne für das Jubiläumsjahr 2028.
Mit einem Kulturjahr wie 2020 - nur etwas größer dimensioniert und internationaler ausgerichtet - soll das 900-Jahre-Jübiläum der Stadt Graz 2028 gefeiert werden - so wünscht es sich zumindest Kulturstadtrat Günter Riegler. Dafür müssten natürlich schon bald die Weichen gestellt werden. Im kommenden Jahr sollen die Grundkonzeption, das Budget und die Formate ausgearbeitet, 2024 dann der Fachbeirat ausgewählt und mit Anfang 2025 ein Aufruf zu Projekteinreichungen getätigt werden. 2026 würde der Fachbeirat auswählen, im Frühjahr 2027 müsste sich der Gemeinderat entscheiden, im Herbst könnte der Programmkatalog stehen - wenn alles nach Plan läuft.
Kosten: von 10 Millionen Euro aufwärts
Bei den Kosten will sich Riegler noch nicht festlegen, zehn Millionen Euro sind allerdings wohl als unterste Grenze anzusehen.
Programmatisch will er das Werden der Stadt, die gegenwärtige Stadtentwicklung und künftige Chancen und Herausforderungen thematisieren. Dazu sollen auch verschiedene Grazer Partnerstädte und die Europäischen Kulturhauptstädte eingebunden sein.
Eigenes Museum für die frühen Jahre von Graz
Um der Stadtwerdung einen würdigen Rahmen zu verpassen, hat Riegler gemeinsam mit GrazMuseum-Direktor Otto Hochreiter den Ausbau des ältesten Gebäudes der Stadt, den Reinerhof, der direkt ans GrazMuseum angrenzt, beziehungsweise schon ein Teil desselben ist, ins Auge gefasst. Dazu will man nicht nur das erste Obergeschoß über der gotischen Halle als Ausstellungsraum erschließen, sondern auch einen Zugang vom Schloßbergplatz schaffen. Im Gemäuer verborgen befinden sich ein alter Wehrturm und eine Kapelle mit gotischen Fresken. Zudem will man auch mit dem Stift Rein, dessen Name das Gebäude trägt, zusammenarbeiten. Das nahe Graz gelegene Stift feiert übrigens 2029 sein 900-Jahre-Jubiläum und ist somit das älteste durchgehend genutzte Zisterzienserstift der Welt. Auch der Innenhof soll aufgewertet werden - mit einer Begrünung und einem Faltdach könnte ein Veranstaltungsort und innerstädtischer Treffpunkt geschaffen werden.
Im Haupthaus soll ebenfalls umgebaut werden. Ein offener Eingangsbereich mit einem großen Graz-Modell soll die Stadt erklären. Vor einem Jahr wurde der Umbau auf 5 Millionen Euro geschätzt, was er bis 2028 kosten würde, kann man kaum abschätzen.
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