Nach dem Trauerzug durch Endinburgh und einem Trauergottesdienst traf sich die Royal Family am Montagabend erneut in der St.-Giles-Kathedrale, um der am Donnerstag im Alter von 96 Jahren verstorbenen Queen zu gedenken. Am Sarg der Monarchin hielten König Charles III. und seine Geschwister eine Totenwache ab.
König Charles, der einen schottischen Kilt trug, ging seinen Geschwistern voran zum Sarg der Queen, um sich an dessen Kopf zu postieren. Prinzessin Anne, Prinz Andrew und Prinz Edward nahmen je an einer anderen Seite des Sarges Stellung. Ein emotionaler Moment, der ohne Worte, und mit stillen Gebeten auskommen sollte.
Auf den Plätzen hinter dem Sarg der Queen sollten Königin Camilla und Gräfin Sophie von Wessex, die Ehefrau von Prinz Edward Platz nehmen. Sie folgten andächtig den Trauerminuten der Queen-Kinder.
Zeremonie geht auf König Edward VIII. zurück
Diese Zeremonie, „Vigil of the Princes“ genannt, wurde zum ersten Mal 1936 durchgeführt, als König Edward VIII. und seine drei Brüder, die Prinzen Albert, Henry und George, am Sarg ihres verstorbenen Vaters, König George V., standen.
Seitdem wurde die Totenwache der Royals nur ein einziges weiteres Mal durchgeführt: 2002 beim Begräbnis der „Queen Mum“. Auch damals zählte Charles zu einer der Personen, die sich an einer der Ecken des Sarges der im Alter von 102 Jahren verstorbenen Mutter von Queen Elizabeth aufstellen durften.
Charles führte Prozession durch Edinburgh an
Tausende Schottinnen und Schotten säumten am Montagnachmittag den Weg, als neben Charles (73) hinter dem Leichenwagen auch seine Geschwister Prinzessin Anne (72), Prinz Andrew (62) und Prinz Edward (58) durch Edinburgh schritten.
Die Prozession führte von der königlichen Residenz, Palace of Holyroodhouse, zur gut einen Kilometer entfernten St.-Giles-Kathedrale, in der ein Gottesdienst stattfand. Der geschlossene Sarg sollte dort für rund 24 Stunden aufgebahrt bleiben, damit die Bevölkerung weiter Abschied nehmen kann.
Am Morgen hatte der neue Monarch in London Beileidsbekundungen der Parlamentarier von Unter- und Oberhaus entgegengenommen. In Schottland wurden Charles und seine Frau, Königin Camilla, schließlich am frühen Nachmittag mit Beifall empfangen, als mit ihrem Wagen in der Innenstadt von Edinburgh eintrafen. Tausende Menschen hatten sich schon seit den Morgenstunden entlang der zentralen Straße Royal Mile eingefunden.
„Operation Spring Tide“ angelaufen
Charles‘ Reise nach Schottland, bei der er auch die schottische Regierungschefin Nicola Sturgeon empfangen und im Parlament Beileidsbekundungen entgegennehmen hatte, ist Teil der „Operation Spring Tide“, die Besuche von Charles als neuem König in allen vier britischen Landesteilen vorsieht. Am Dienstag ist Nordirland an der Reihe, auch ein Besuch in Wales ist geplant.
Für Dienstagabend ist die Überführung des Leichnams der Queen per Flieger nach London geplant, wo die Gestorbene für mehrere Tage aufgebahrt werden soll. Am Mittwoch führt Charles auch dort einen Leichenzug an, der vom Buckingham-Palast zum Parlament führen soll. Dort wird der Sarg auf einem als Katafalk bezeichneten Gerüst in der Westminster Hall ab 17 Uhr (Ortszeit) aufgebahrt. Zur Totenwache werden Hunderttausende Menschen erwartet.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.