Schlimme Bedingungen

„Krone“ bei Horrorstall: Tote Tiere überall

Tierecke
13.09.2022 12:36

Schon wieder ein Tierschutz-Skandal: Der Verein gegen Tierfabriken (VGT) deckte massive Missstände in einem Mastbetrieb in Niederösterreich auf, der bereits 2013 im Fokus der Behörden gestanden war. Schafe, Ziegen und Rinder werden unter fürchterlichen Bedingungen gehalten, stehen tagein, tagaus in ihren eigenen Fäkalien. In jeder Bucht liegt mindestens ein Kadaver. Die ersten Eindrücke waren so schlimm, dass „Krone“-Tierexpertin Maggie Entenfellner umgehend an den Ort des Geschehens fuhr, um sich selbst ein Bild zu machen.

Ja - es gibt in dem Horrorstall kleine „Inseln“, in denen auch Stroh enthalten sein dürfte - erkennbar ist es aber nicht. Stattdessen müssen die jungen Kühe den ganzen Tag über in ihren Fäkalien stehen und in der Gülle liegen.

Nichts für schwache Nerven
Mehr als 100 Tiere befinden sich insgesamt in der Landwirtschaft - es handelt sich dabei um Rinder, Schafe und Ziegen. Das Video, das der VGT veröffentlicht hat (unten), ist wahrlich nichts für schwache Nerven.

Teils mumifizierte Kadaver überall
Das Fell vieler Tiere ist vollkommen mit Kot und Urin verklebt und verschmutzt. Die Vierbeiner sind extrem schwach und dünn, in praktisch jeder einzelnen Bucht finden sich ein oder mehrere tote Tiere. Es gibt zahlreiche Kadaver in verschiedenen Stadien: frisch gestorben, mumifiziert, skelettiert. Mitten in den Stallungen, ganz offensichtlich zu sehen. Kein Wunder also, dass wöchentlich mehrere Tonnen zur Tierentsorgung von dem Betrieb gefüllt werden.

Der Hof war bereits amtsbekannt!
Die aktuellen Aufnahmen stammen vom August und September 2022 und wurden dem VGT anonym zur Verfügung gestellt. Nach kurzer Recherche war klar, dass dieser Betrieb bereits 2013 angezeigt worden war und die Vorwürfe damals annähernd die gleichen waren. Die Zustände und der Betrieb wurden 2013 sogar öffentlich breit thematisiert, die Behörde kennt die Zustände dort also seit mindestens neun Jahren! Der damalige Bezirkshauptmann-Stellvertreter war intensiv mit der Thematik vertraut und hatte sogar ein mögliches Tierhalteverbot angekündigt, das offensichtlich nicht umgesetzt wurde.

„Krone“-Tierexpertin Maggie Entenfellner war am Dienstag mit dem VGT vor Ort beim Horror-Stall. (Bild: Imre Antal, Krone KREATIV)
„Krone“-Tierexpertin Maggie Entenfellner war am Dienstag mit dem VGT vor Ort beim Horror-Stall.

Entenfellner: „Schlimmer geht es nicht!“
Am 9. September folgte eine erneute Anzeige des VGT bei der zuständigen Bezirkshauptmannschaft, am gleichen Tag gab es eine Kontrolle durch die Behörde. Am Dienstag fand außerdem eine Protestaktion vor dem Betrieb sowie vor der zuständigen Bezirkshauptmannschaft statt. „Mir drehte es beim Anblick der Bilder den Magen um“, zeigt sich „Krone“-Tierexpertin Maggie Entenfellner erschüttert. Sie fuhr sofort zum Ort des Geschehens. „Schlimmer geht es eigentlich nicht mehr!“

Die Verantwortlichen der zuständigen Bezirkshauptmannschaft lehnten eine Stellungnahme bislang ab - VGT und Maggie Entenfellner (untere Reihe links) protestierten vor dem Gebäude. (Bild: Imre Antal)
Die Verantwortlichen der zuständigen Bezirkshauptmannschaft lehnten eine Stellungnahme bislang ab - VGT und Maggie Entenfellner (untere Reihe links) protestierten vor dem Gebäude.

„Krone Tierecke“ kümmert sich um Katzen
Die „Krone Tierecke“ erstattete zusätzlich Anzeige wegen zahlreicher unkastrierter Streunerkatzen am Hof - diese werden nun mithilfe engagierter Tierschützer eingefangen und nach erfolgreicher tierärztlicher Behandlung im „Krone“-Katzenhaus untergebracht. Entenfellner: „Wir haben sowohl die Betreiber des Horror-Hofes als auch den Bezirkshauptmann um Stellungnahme ersucht. Vor Ort wollte leider niemand mit uns sprechen.“

Erste Erfolge dank „Krone Tierecke“
Entenfellner setzte sich schließlich mit Tierschutz-Landesrat Gottfried Waldhäusl in Verbindung, der sofort zu einem spontanen Termin bereit war. Er kündigte in einer ersten Reaktion an, sich um die sofortige Klärung der Vorwürfe zu bemühen. Er habe Mitleid mit den ordentlich arbeitenden Bauern, die durch solche Berichte in ein schlechtes Licht gerückt werden, bedauerte er gegenüber der „Krone“-Tierexpertin. Nichtsdestotrotz wolle er wissen, wer im konkreten Fall weggeschaut hat und dafür die Verantwortung trägt - Anzeigen sollen folgen. Er kündigte an, die Tiere so bald wie möglich aus ihrem Elend befreien zu wollen.

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