Fahrverbote im Sommer

„Stauflüchtlinge“ in Tirol: 73.000 Zurückweisungen

(Bild: Christof Birbaumer)

Tirol setzte in Sachen Urlauberverkehr bekanntlich auch heuer Maßnahmen: Um zu verhindern, dass Durchreisende im Falle eines Staus etwa von der Autobahn abfahren und das niederrangige Straßennetz verstopfen, galten über den Sommer wieder sogenannte Abfahrverbote. Die Bilanz: Insgesamt gab es mehr als 70.000 Zurückweisungen, die meisten entlang der B179 Fernpassstraße.

Im heurigen Sommer hat die Tiroler Polizei rund 73.000 Fahrzeuge wieder auf die Autobahn zurückgeschickt, weil sie - um einen Stau zu umfahren - auf das niederrangige Straßennetz ausweichen wollten. Die Abfahrverbote galten an acht Wochenenden und zwei Feiertagen. Besonders betroffen war der Bezirk Reutte aufgrund der Fernpassroute.

Über 40.000 Zurückweisungen im Außerfern
Infolge von Ausflugs-, Reise- und Durchzugsverkehr gab es auch im Bezirk Innsbruck-Land ein starkes Verkehrsaufkommen, im Bezirk Kufstein hingegen weniger. Insgesamt waren es heuer im Bezirk Innsbruck-Land rund 29.300 Zurückweisungen, im Bezirk Kufstein rund 2600, im Bezirk Reutte über 40.400 und bei Innsbruck-Stadt rund 440.

„Auch heuer dringend notwendig“
Für die Tiroler Politik zeigten die Zahlen, dass die Abfahrverbote „auch heuer dringend notwendig“ waren. „Nach Rücksprache mit Expertinnen und Experten konnten an den verkehrsreichen Wochenenden im Ortsgebiet von Reutte, in Kufstein und im Großraum Innsbruck größere Behinderungen und ein Verkehrskollaps verhindert werden“, erklärten Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) und seine Stellvertreterin Ingrid Felipe (Grüne) in einer Aussendung. Ziel-, Anrainer- und Quellverkehr waren ausgenommen.

Für Felipe habe sich auch die Erweiterung der Lkw-Wochenendfahrverbote im Sommer auf die Samstage von 7 bis 15 Uhr bewährt. „Im kommenden Jahr wollen wir auch den Pfingstsamstag, einen der verkehrsintensivsten Tage des Jahres, in den Fahrverbotskalender aufnehmen“, kündigte die Verkehrslandesrätin an.