Kleiner Lichtblick für Eltern von Kleinkindern in Graz, die derzeit verzweifelt um einen Betreuungsplatz kämpfen: In der Landeshauptstadt und im Bezirk Graz-Umgebung stehen insgesamt noch 96 Restplätze zur Verfügung, wie am Mittwoch mitgeteilt wurde. Die Situation bleibt dennoch angespannt, am Freitag wird demonstriert.
Der Personalmangel in den Kinderkrippen und Kindergärten hat sich in den vergangenen Monaten immer mehr zugespitzt. In Graz mussten nun insgesamt acht Gruppen bei den Trägerorganisationen Wiki und Gip geschlossen, 15 weitere auf Halbtagesbetreuung umgestellt werden. Hunderte Eltern sind davon betroffen und teilweise verzweifelt - bei Wiki wurde sogar Sicherheitspersonal für einige Einrichtungen organisiert!
Nicht überall Alternativplatz gefunden
Für alle jene Familien, wo beide Elternteile berufstätig sind, sollte ein alternativer Betreuungsplatz gefunden werden. Das ist trotz intensiver Bemühungen nicht überall gelungen, teilten Bildungslandesrat Werner Amon und der Grazer Bildungsstadtrat Kurt Hohensinner (beide ÖVP) am Mittwoch mit.
Man „schärfe nun nach“: Nach Abgleich mit allen Trägerorganisationen sind noch 60 Restplätze in Graz und 36 Restplätze in Graz-Umgebung in verschiedenen Einrichtungen verfügbar. Betroffene Familien können sich ab sofort an das Grazer ABI-Service unter der Telefonnummer 0316/872-7474 wenden.
Gute Nachricht rechtzeitig vor Landtag
Diese Meldung kommt politisch zur rechten Zeit: Am Donnerstag findet ein Sonderlandtag statt, bei dem es gleich zwei dringliche Anfragen zur Kinderbetreuungs-Krise geben wird. Amon verweist daher auch auf Maßnahmen, die nächste Woche im Landtag beschlossen werden: Etwa die stufenweise Senkung der maximalen Gruppengröße in Kindergärten von 25 auf 25 Kinder binnen fünf Jahren oder die soziale Staffelung der Elternbeiträge in der Kinderkrippe.
„Entlastung für die Situation in der Landeshauptstadt soll weiters das Konzept ,Halbtag Plus‘ bringen. Dieses ermöglicht den Trägern im Anschluss an reguläre Halbtagsgruppen betreute Kleingruppen mit bis zu zehn Kindern zu führen“, ergänzt Stadtrat Hohensinner. „Es gibt bereits Signale, dass diese Lösung an einigen der betroffenen Standorte spätestens mit Oktober umgesetzt wird.“
Demo am Freitag in Graz
Die aufgebrachten und besorgten Eltern wird das aber nicht sofort beruhigen. Am Freitag findet ja eine Demonstration in Graz statt, die via Facebook organisiert wird. Hunderte User haben Interesse bekundet. Treffpunkt ist um 16 Uhr am Griesplatz.
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