Seltene Erden, Lithium
So will EU nächste Rohstoff-Abhängigkeit abwenden
Die EU-Kommission plant das Anlegen von strategischen Reserven für Seltene Erden und Lithium. Kommissionschefin Ursula von der Leyen begründet das Vorhaben damit, dass man eine erneute Abhängigkeit „wie bei Öl und Gas“ vermeiden müsse.
Derzeit bezieht die EU die meisten Seltenen Erden und den größten Teil des Lithium aus China. Zumindest im ersten Halbjahr dieses Jahres stiegen auch die Flüssiggasimporte aus China nach Europa sehr stark an. Das asiatische Land bot sich nämlich als Ersatzversorger nach Ausbruch des Ukraine-Krieges an.
Von einigen Beoachtern wurde aber kritisch angemerkt, dass es sich bei diesen Importen womöglich um russisches Erdgas hadeln könnte, denn gleichzeitig waren die Einfuhren aus Russland nach China ebenfalls gestiegen. Doch wegen der Lockdowns und der strengen Covid-19-Politik gab es dort gar nicht so eine große Nachfrage nach russischer Energie.
Der Bedarf der Europäischen Union an Seltenen Erden werde sich bis zum Jahr 2030 verfünffachen, prognostizierte von der Leyen am Mittwoch während ihrer Rede zur Lage der Union vor dem EU-Parlament. Lithium wird zum Herstellen etwa von Batterien und Akkus benötigt. Seltene Erden ist die Bezeichnung für eine Reihe von Metallen, die für die Fertigung vieler Hightech-Produkten benötigt werden - unter anderem beim Bau von Windkrafträdern oder Elektro-Fahrzeugen.
Handelsbeziehungen mit „gleichgesinnten Partnern“
Neben den strategischen Reserven, die von einem Gesetz zur Versorgungssicherheit flankiert werden sollen, will die Kommission die Handelsbeziehungen mit „gleichgesinnten Partnern“ ausbauen. Konkret nannte von der Leyen die Ratifizierung von Handelsabkommen mit Chile, Mexiko, Neuseeland. Auch die Verhandlungen mit Australien und Indien wolle man vorantreiben.
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