In den vergangenen vier Jahren wurden in Wien rund 1200 Projekte mit rund 58.000 Wohnungen errichtet. 66 Prozent davon wurden ohne Fördermittel gebaut. 3000 von ihnen hat sich nun Wohnbund:Consult im Auftrag der Arbeiterkammer hinsichtlich Preis, Ausstattung und Vermarktung angeschaut.
„Es gibt wenig Vielfalt und Flexibilität, was die Räumlichkeiten betrifft“, schildert Studienautor Ernst Gruber. Es werden fast ausschließlich kleine Wohnungen mit zwei Zimmern gebaut. Angebote für Familien, WGs oder Pflegebedürftige seien fast nicht zu finden. Zudem seien Zimmer unter zehn Quadratmeter unpraktisch und schwer zu möblieren.
Zu wenig Tageslicht
Die Wohnungen verfügen zwar oft über gute Ausstattung wie Parkettböden und erfüllen ökologische Standards. Jedoch gibt es wenig Tageslicht im Stiegenhaus und den Appartements selbst, weil der verfügbare Platz im Haus maximal genutzt wird. Die Bewerbung der Objekte bezieht sich oft auf das Grätzel. Für den Erhalt und die Infrastruktur machen die privaten Träger aber wenig. So gibt es meist keine Gewerbeflächen im Erdgeschoß.
Preise um 31 Prozent gestiegen
„Da sind Luxuswohnungen am Markt, aber nur beim Preis, nicht bei der Qualität“, sagt AK-Wohnexperte Thomas Ritt. Und: „Vor 15 Jahren bekam man eine 90-Quadratmeter-Wohnung zu einem halbwegs leistbaren Preis. Jetzt kostet sie das Doppelte, hat aber ein Zimmer weniger.“ Allein in den vergangenen vier Jahren sind die Eigentumspreise um 31 Prozent gestiegen.
Die AK fordert eine Leerstandsabgabe und mehr geförderte Bauprojekte. Kamen 1994 noch 7,3 geförderte auf eine frei finanzierte Wohnung, waren es 2017 nur noch 0,7.
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