Hunderte Polizisten stürmten praktisch gleichzeitig Mittwochfrüh um 6 Uhr in mehreren Bundesländern in Deutschland mindestens 50 Gebäude wie Vereinslokale und Wohnungen, die den Rockern der United Tribuns zugeordnet werden. Kurz zuvor hatte Innenministerin Nancy Faeser das Verbot der Gruppierung verkündet. Doch nicht nur im deutschen Raum, sondern auch bei uns in Österreich ist die Szene aktiv ...
Die „Bruderschaft“, 2004 durch Kampfsportler vom Balkan gegründet, liefert sich mit konkurrierenden Motorrad-Clans wie den Hells Angels einen erbitterten Revierkampf. Wer etwa einen Rivalen tötet, steigt in der Hierarchie ganz nach oben auf. Verschiedene sogenannte Patches (Aufnäher) markieren bei den Mitgliedern des Vereins, wer welche Straftaten verübt hat.
Zwangsprostitution und Frauenhandel
In unserem Nachbarland sind die United Tribuns bekannt für schwerste Straftaten bis hin zu Tötungsdelikten. Sehr aktiv sind die Rocker etwa im Rotlichtmilieu in Sachen Zwangsprostitution und Frauenhandel sowie Drogenhandel.
Rockerkriminalität ist von großer Brutalität geprägt. Auseinandersetzungen gefährden immer wieder unbeteiligte Menschen. Deshalb habe ich die Gruppierung verboten.
Die deutsche Bundesinnenministerin Nancy Faeser
Doch wie ist die Situation in Österreich? Bei uns ist derzeit ein Verbot der Szene nicht angedacht. Die Motorrad-Clans werden aber, wie es heißt, „intensiv beobachtet“. Revierkämpfe mit Schusswaffen wie in Deutschland hat es auf heimischem Boden noch nicht gegeben. Schlagzeilen machten die Rocker aber auch in Österreich.
Etwa so viele Biker gibt es in den mehr als 7000 sogenannten Chapters, also Vereinen von verschiedenen Rocker-Gruppierungen, weltweit. In den bekannten Biker-Clans herrscht oftmals eine militärisch anmutende Hierarchie bzw. Struktur.
Ho weist alle Vorwürfe energisch zurück
Ein Panzerwagen der Polizei war bei einer Razzia gegen einen gesuchten Mordverdächtigen in der Wiener Zentrale der Hells Angels im Einsatz. Und die verfeindeten United Tribuns sind hierzulande als Türsteher von Lokalen des Wiener Szene-Gastronomen Martin Ho bekannt. Dieser sieht sich immer wieder mit Vorwürfen des Rauschgifthandels in seinen Klubs konfrontiert. Auch Betrugsermittlungen wegen möglicher falscher Abrechnungen von Corona-Förderungen laufen bei der Staatsanwaltschaft Wien. Der Unternehmer weist alle Verdächtigungen energisch zurück.
Erst kürzlich hatte der 36-Jährige allerdings seinen „Rücktritt aus wichtigem Grund“ aus dem Management mehrerer Tochtergesellschaften verkündet.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.