Nach schweren Kämpfen
Armenien verkündet Waffenruhe mit Aserbaidschan
Nach zwei Tagen schwerer Kämpfe zwischen Aserbaidschan und Armenien im Südkausus ist eine Waffenruhe vereinbart worden. Die Feuerpause gelte seit 20 Uhr Ortszeit (18 Uhr MESZ), sagte der Sekretär des armenischen Sicherheitsrates, Armen Grigorjan. „Unter Teilnahme der internationalen Gemeinschaft ist eine Vereinbarung erzielt worden.“
Das armenische Verteidigungsministerium teilte Mittwochabends mit, dass der Beschuss abgeflaut sei.
Dutzende Tote auf beiden Seiten
In den Kämpfen zuvor wurden nach Angaben von Ministerpräsident Nikol Paschinjan mehr als 100 Armenier getötet. 50 Quadratkilometer armenisches Gebiet seien in der Hand des Gegners, sagte er im Parlament. Die aserbaidschanische Seite sprach von 54 Toten bei ihren Streitkräften.
Armenische Führung unter Druck
Trotz der offenbar erzielten Waffenruhe geriet die armenische Führung wegen der aserbaidschanischen Angriffe unter Druck. In der Hauptstadt Eriwan verlangten Tausende Demonstranten am Mittwochabend den Rücktritt Paschinjans. Sie warfen ihm Nachgiebigkeit gegenüber Baku vor.
Armenien hat wegen des Angriffs um Beistand des von Russland geführten Verteidigungsbündnisses OVKS gebeten. Allerdings ist Moskau derzeit stark mit dem Angriffskrieg gegen die Ukraine beschäftigt. Das Bündnis ehemaliger Sowjetrepubliken beschloss am Dienstag lediglich, eine Erkundungsmission in das Konfliktgebiet zu entsenden. Sie soll am Donnerstag eintreffen.
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