Verstoß gegen Sitten?
Frau im Iran liegt nach Festnahme im Koma
Nachdem sie die Moralpolizei festgenommen hatte, ist eine junge Frau im Iran ins Koma gefallen. In sozialen Netzwerken heißt es, dass sie die Beamten bei ihrer Festnahme geschlagen hätten. Die Behörden wiesen diese Darstellung jedoch zurück.
Laut Polizeiangaben bekam die Frau am Dienstag auf der Wache in Teheran plötzlich Herzprobleme und wurde in ein Krankenhaus gebracht. Dort sei sie ins Koma gefallen. Die Iranerin sei bereits hirntot, hieß es aus Teheran. Diese Angabe ließ sich zunächst nicht überprüfen.
Kopftuch „falsch getragen“?
Die junge Frau war zuvor von der Moralpolizei festgenommen worden, die im Auftrag der Regierung die islamischen Gesetze des Landes streng überwacht. Dazu zählen beispielsweise Kleidungsvorschriften, die teils mit Gewalt durchgesetzt werden. Dies soll jetzt auch die Komapatientin erlebt haben, deren Kopftuch nicht richtig gesessen sei, wie in sozialen Netzwerken berichtet wurde. Die Sittenpolizei habe die Frau geschlagen, nachdem sie gegen ihre Festnahme protestiert hatte.
Im Iran gelten seit der Islamischen Revolution 1979 strenge Kleidungsvorschriften. Vor allem in Metropolen und in reicheren Vierteln sehen viele Frauen diese Regeln mittlerweile aber eher locker, zum Ärger erzkonservativer Politiker. Die Regierung unter Präsident Ebrahim Raisi und Hardliner im Parlament versuchen seit Monaten, die islamischen Gesetze strenger umzusetzen.
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