„Putins Koch“:

„Entweder Militärfirmen oder eure Kinder“

Ausland
16.09.2022 08:50

Nach dem Auftauchen eines Videos, das den Kreml-nahen Oligarchen Jewgeni Prigoschin, der auch als Finanzier der Söldnertruppe Wagner gilt, beim Anwerben von russischen Häftlingen für den Kampf in der Ukraine zeigt, hat sich der 61-Jährige nun selbst zu Wort gemeldet. Er verteidigt den Einsatz von Gefangenen in der Ukraine.

Wer nicht wolle, dass in dem Konflikt private militärische Firmen und Gefangene eingesetzt würden, der solle seine eigenen Kinder an die Front schicken, berichteten Medien unter Berufung auf Prigoschins Pressedienst am Donnerstag. „Entweder private militärische Firmen und Gefangene oder Eure Kinder - entscheidet selbst“, meinte er.

Der 61-Jährige reagierte demnach als „Experte“ auf die Veröffentlichung des Videos (siehe unten). Prigoschins Unternehmen teilte der Staatsagentur Ria Nowosti zufolge mit, dass der Mann in dem Video dem Geschäftsmann „verdammt ähnlich“ sei und ein guter Redner sei. Eine direkte Bestätigung des als echt geltenden Clips gab es aber nicht.

„Schuld gegenüber Heimat begleichen“
Prigoschin sagte, dass Straftäter durch den Kampfeinsatz ihre „Schuld gegenüber der Heimat“ begleichen könnten. Der Unternehmer gilt als Financier der russischen Söldnergruppe „Wagner“, die international in Konfliktgebieten wie etwa in Syrien, in der Ukraine, in Mali und Libyen aktiv ist. Der Westen hat Prigoschin, der einst als Koch mit Putin Bekanntschaft geschlossen hatte, mit Sanktionen belegt. Die USA haben für seine Ergreifung eine Belohnung ausgesetzt.

Kämpfer der Wagner-Gruppe (Bild: APA/AFP/Florent Vergnes)
Kämpfer der Wagner-Gruppe

In Russland kursieren seit Wochen Berichte, dass Prigoschin ohne Rechtsgrundlage Gefangene in Straflagern für den Krieg in der Ukraine anwerbe - wegen Personalmangels an der Front. In dem nun von dem Kremlgegner Alexej Nawalny und Medien verbreiteten Video verspricht der Prigoschin ähnliche Mann den Gefangenen eine Begnadigung und Freiheit nach sechs Monaten Kampfeinsatz in der Ukraine. Dabei betont er auch, dass nicht jeder überleben werde.

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