Voraussichtlich im Jahr 2024 will Indien erstmals Menschen ins Weltall schicken. Die eigentlich für heuer geplante Mission „Gaganyaan“ sei wegen Corona verzögert worden, sagte der indische Minister für Wissenschaft und Technologie, Jitendra Singh, laut der indischen Nachrichtenagentur IANS.
Die Pandemie habe das Training von dafür vorgesehenen Astronauten in Indien und Russland beeinträchtigt, so der Minister weiter. Bei einem Testflug soll voraussichtlich im kommenden Jahr ein humanoider, also menschenähnlicher Roboter ins All fliegen.
Das indische Weltraumprogramm hat vor allem der nationalistische Premier Narendra Modi vorangetrieben. Er will so zeigen, dass sein Land international bedeutender wird. Indem es Menschen ins All schickt, hofft Indien unter anderem auf Fortschritte bei kostengünstigen Weltraummissionen und der Wissenschaft. Das Land ist dafür bekannt, Satelliten relativ günstig ins All zu transportieren, auch für andere Länder.
Mehrere Projekte wegen Corona verschoben
Wegen der Corona-Pandemie wurden mehrere Projekte verschoben - unter anderem eine erneute Mondlandung mit Namen „Chandrayaan-3“, nachdem ein Versuch („Chandrayaan-2“) im Jahr 2019 missglückt war. Nun sei sie fürs kommende Jahr geplant, hieß es.
Erster Mondlandeversuch 2019 scheiterte
Die 142 Millionen US-Dollar (damals etwa 128 Millionen Euro) teure „Chandrayaan-2“-Mission, mit der man die Oberfläche der Südpol-Region des Mondes kartieren, den Boden zu analysieren und nach Wasser suchen wollte, scheiterte Anfang September 2019, als das Landemodul „Vikram“ samt dem darin befindlichen Rover „Pragyan“ auf der Oberfläche des Erdtrabanten zerschellte.
Einige Experten kritisieren, dass das Schwellenland mit seinen 1,3 Milliarden Einwohnern viel Geld für große Weltraumprojekte ausgibt, während noch viele Menschen in Armut leben.
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