Wer beim Aufsteirern auf einen Sprung im Landhaushof vorbeischaut, tut damit auch bedürftigen Steirern etwas Gutes.
Heute um 10 Uhr ziehen die Oberlandler feierlich zu ihrem 25. Kirtag im Grazer Landhaushof ein und setzen mit dem Frühschoppen den Startschuss und ersten Höhepunkt zum Aufsteirern 2022. Tracht, Tradition, vor allem aber Wohltätigkeit lässt man dann gemeinsam mit den oft prominenten Gästen hochleben.
„Jedes Getränk und jedes Essen, das bei unserem Kirtag konsumiert wird, kommt dem guten Zweck zu“, erklärt Klaus Weikhard. Der Grazer Unternehmer leitet derzeit als „Großbauer“ den „Gmoarat“, wie der Vorstand des Vereins seit jeher heißt. Bereits seit 139 Jahren gibt es die Oberlandler, denen in ihrer langjährigen Geschichte bislang nur 168 „Bauern“ - so nennen sich die Mitglieder - angehörten.
Im Jahr 1883 gründeten sieben Grazer die „Alpine Tischgesellschaft d’Oberlandler z’Graz“. Von Beginn an ist Wohltätigkeit das oberste Credo: Jahrzehntelang unterstützt man vor allem arme Kinder mit Schuhen und Gewand. Längst steht die Hilfe der Oberlandler aber allen notleidenden Steirern offen. Im vergangenen Jahr wurden mehr als 200.000 Euro an Spenden für über 100 Hilfsaktionen gesammelt.
Aktuell umfasst der Verein 20 Aktive, per Statut ist eine Anzahl von 24 als Maximum festgelegt. Die Aufnahme erfolgt über ein streng geregeltes Verfahren und geht bei Erfolg mit großer Verantwortung einher.
Unkomplizierte Hilfe für notleidende Steirer
„Oberlandler kann man nicht einfach so nebenbei sein“, stellt Weikhard, auch als „Zoagabauer“ bekannt, klar. Denn die Mitglieder prüfen jedes an den Verein herangetragene Hilfegesuch persönlich.
„Wir machen uns vor Ort ein Bild, was benötigt wird, und organisieren das dann. Das kann eine Waschmaschine sein, für die Betroffene kein Geld haben, oder der Umbau eines Badezimmers, wenn jemand nach einem Schicksalsschlag plötzlich im Rollstuhl sitzt.“
Ein mittlerweile unverzichtbarer Teil beim Sammeln von Spenden ist der Oberlandler Kirtag, der viele Jahre als Einzelveranstaltung im Frühsommer ausgerichtet wurde. 2018 wurde er ins Aufsteirern eingegliedert und erfreut sich seither noch größerer Beliebtheit.
Wir wollen mit dem Kirtag auch auf uns aufmerksam machen. Damit noch mehr Leute wissen, dass es bei uns Hilfe gibt.
Klaus Weikhard, "Oberbauer" der Oberlandler
„Es ist ja gar nicht so bekannt, dass wir Oberlandler sogar Miterfinder und -initiatoren des Aufsteirerns waren“, verrät Weikhard, dessen Oberlandler auch diesmal auf einen prall gefüllten Landhaushof hoffen. Denn schließlich ist es ja für den guten Zweck.
Die Oberlandler werden im Zuge des Aufsteirerns gemeinsam mit „Krone hilft“ eine notleidende Familie in der Steiermark auswählen und diese unterstützen.
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