Anstatt wertvollen Grund und Boden zu verbauen, sollten in Zukunft Leerstände in Ortskernen vermehrt genutzt werden. Wie das geht, zeigt die OSG.
Ein extrem heißer und trockener Sommer hat den Klimawandel zuletzt in die Schlagzeilen gebracht. Eine Ursache für diese bedrohlichen Wetterphänomene ist auch die zunehmende Bodenversiegelung. „Nirgends in Europa wird mit dem Land so sorglos umgegangen wie in Österreich“, erklärt Günther Kurz, Landesdirektor der Österreichischen Hagelversicherung im Burgenland.
Die tägliche Neuverbauung in Österreich liegt bei rund 11,5 Hektar, im Burgenland bei 1,4 Hektar. „Flächen, die für die Lebensmittelversorgung nicht mehr zur Verfügung stehen“, so Kurz. „Aber auch der Klimawandel wird durch den Wegfall von Boden beschleunigt, Dürre und Überschwemmungen nehmen zu.“ Dem gegenüber stehen bundesweit 40.000 ha leere Industrie-, Gewerbe- und Wohnflächen.
Negativbeispiel Businesspark
Im Bezirk Oberpullendorf sorgte zuletzt etwa der geplante Businesspark Mittelburgenland für Aufregung. Ihm sollen rund 10 Hektar Ackerfläche zum Opfer fallen, obwohl sich in nächster Nähe bereits zwei Einkaufszentren befinden.
Die OSG, Burgenlands größte Wohnbaugenossenschaft, will in Zukunft mit klugem Leerstandsmanagement Bodenversiegelung vermeiden. Geschäftsführer Alfred Kollar: „Grundsätzlich sagen wir: Ortskernentwicklung anstatt Ortsrandzersiedelung. Auch wenn das der aufwendigere Weg ist. Damit fahren wir sehr gut und sehen auch eine breite Akzeptanz in der Bevölkerung.“ Für Kollar, der sich selbst als ,Kämpfer für den Ortskern‘ sieht, ist klar: „Das muss der Weg in die Zukunft sein.“
Aktuelle Beispiele sind das Gesundheitszentrum in Deutschkreutz (im BIld) oder der Florianihof in Mattersburg, den die OSG vor Kurzem kaufte.
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