Dürre und Hochwasser bringen Kleinwasserkraftwerke an ihre Grenzen, 682 gibt es in OÖ. Global Hydro im Mühlviertel hält jedoch das Patent für eine klimafitte Turbine in der Hand. Das erste Stück aber wird auf einem anderen Kontinent ins Wasser gehen.
Wasserkraft galt bisher als besonders verlässlich unter den erneuerbaren Energien. Aber auf lange Dürreperioden, wie es sie auch in Oberösterreich gab, sowie extreme Starkregenphasen sind die Kraftwerksturbinen meist nicht ausgerichtet: „Bei vielen Kleinkraftwerken passt das Set-up einfach nicht mehr zur Veränderung der Wasserläufe“, sagt Heinz Peter Knaß, Geschäftsführer von Global Hydro.
Schon länger beschäftigt sich der Turbinenentwickler und -hersteller in Niederranna im Mühlviertel, der sich auf Kleinwasserkraft-Technologie spezialisiert hat, mit den Herausforderungen durch die Klimaerwärmung.
Neue Technik für Wasserströme
Ein neuer Turbinentyp wurde entwickelt, Global Hydro hält das frische Patent in der Hand: „Diese Turbine kann große Wassermengen abarbeiten und auch bei wenig Wasser ausreichend Strom erzeugen“, so Knaß. Die Erste wurde gerade nach Kolumbien verkauft: „Wir erwarten uns weltweit Nachfrage.“
Global Hydro ist bereits in 40 Ländern tätig – zum einen für die Revitalisierung alter Anlagen, zum anderen für den Neubau. Die Exportquote beträgt 95%.
Kilowattstunden nicht zu unterschätzen
Oberösterreich ist mit 682 Kleinwasserkraftwerken gut aufgestellt, sie liefern jährlich 710 Millionen Kilowattstunden Ökostrom ins öffentliche Netz, versorgen damit schon 206.000 Haushalte. „Die Politik sollte die Betreiber unterstützen, wenn sie ihre Anlagen optimieren“, findet Knaß.
Die Zeit drängt. Sogar Großwasserkraftwerke litten heuer an der Dürre: „Im Juli und im August lagen wir ein Drittel unter der durchschnittlichen Stromproduktion“, heißt es etwa von der Energie AG. Momentan holt das Jahr durch mehr Regen auf.
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