Die steirische ÖVP trifft sich am Samstag in der Grazer Stadthalle, um den neuen Landesparteiobmann Christopher Drexler zu wählen. Am Freitag stand vor allem der Abschied aus der Politik für den Altlandeshauptmann Hermann Schützenhöfer im Zentrum. Rund 1000 Gäste - davon 300 Delegierte - waren anwesend.
Den Großteil seines Lebens hat Hermann Schützenhöfer der Politik gewidmet. Dafür wurde er beim Landesparteitag am Freitagabend geehrt - mit einem Image-Film, viel Applaus und noch mehr Redezeit.
In einer ausschweifenden Ansprache blickte Schützenhöfer zurück auf Erfolge und Misserfolge („Als wir 2005 den Landeshauptmann verloren haben...“) und mahnte: „Schadenfreude, Zorn, Zynismus oder hysterischer Jubel sind keine guten Ratgeber.“ Dabei kamen ihm immer wieder die Tränen.
Wohlstand trotz Krisen
„Wir leben doch in einem nie da gewesenen Wohnstand. Die Städte, die Gemeinden, die Infrastruktur“, sagte Schützenhöfer. „Ich bin mir aber oft nicht sicher, ob der geistige Wohlstand mit dem materiellen Wohlstand mitgehalten hat.“ Es gehe vielen nur um die „eigenen Befindlichkeiten.“
Unsere Zielgruppe ist der Mittelstand.
Hermann Schützenhöfer
Schützenhöfer bat die versammelten Delegierten: „Vergesst auf die Leistungsträger nicht. Die Unternehmer sind nicht unsere Feindbilder, sondern Vorbilder.“ Außerdem solle man sich „um den Mittelstand kümmern, der sowieso schon zur Melkkuh der Nation wurde“.
Er schloss seine Rede mit den Worten: „Liebe Freundinnen und liebe Freunde, macht es gut und vergesst nicht, es ist geradezu ein Gottesgeschenk, in diesem privilegierten Fleck der Erde, der Steiermark, leben zu können. Schaut gut auf die Steiermark.“
Demokratie ist keine Selbstverständlichkeit.
Hermann Schützenhöfer
Nehammer wird für „bessere Zeiten“ sorgen
Der Altlandeshauptmann fand optimistische Worte für Bundeskanzler Karl Nehammer: „Mit ihm werden für die Volkspartei wieder bessere Zeiten anbrechen.“
Nach dem Bundes- („So viele Viren im Raum, aber das kümmert uns nicht“) und dem Tiroler Parteitag („Alkohol oder Psychopharmaka“) war die Spannung groß, ob der Kanzler sich wieder einen Eklat leisten würde. Das blieb allerdings aus - Nehammer gratulierte Schützenhöfer und lobte Drexler.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.