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BMW X1: Kann alles, außer polarisieren. Gut so.

Motor
19.09.2022 10:00

Immer wieder baut BMW in letzter Zeit Autos, die polarisieren. Wegen riesiger Nieren (4er), einer ungewöhnlichen Front (7er) oder ungewöhnlicher Formen (iX). Doch beim neuen BMW X1 ist alles anders: Sein Design scheint jedem zu gefallen, ohne dass es langweilig wirkt. Im Gegenteil. Und beim Antrieb ziehen die Münchner fast alle Register ihrer Vielseitigkeit. Außer Wasserstoff und Warp-Antrieb ist alles da: Verbrenner, PHEV, E-Antrieb.

(Bild: kmm)

Der X1 ist so stimmig gestaltet, dass er trotz der massiv im Wind stehenden Front beinahe zierlich wirkt. Ist man eingestiegen und blickt auf die Armaturenlandschaft, wähnt man sich im 2er Active Tourer. Erst wenn man den Blick durch die Frontscheibe nach draußen richtet, merkt man, wie hoch man hier eigentlich sitzt.

Aber bleiben wir noch draußen (über Fahreindrücke dürfen wir eh erst ab 26. September berichten). Mag es an politischer correctness, an günstigeren Produktionskosten oder an einem wohltuenden „Wir sind alle gleich, unabhängig von unserem Antrieb“-Gedanken liegen: Äußerlich sind die verschiedenen X1er kaum zu unterscheiden. Einen sichtbaren Auspuff haben sie alle nicht.

Die Blickführerschaft am Heck übernehmen stattdessen die kantig ausgeformten Heckleuchten. In der Seitenansicht fällt besonders die schwungvoll abfallende Dachlinie auf. Man darf auf einen künftigen X2 gespannt sein, wenn der X1 schon so dynamisch dasteht.

(Bild: Stephan Schätzl)

Die Kopffreiheit auf der Rückbank ist trotzdem ganz hervorragend, wie auch überhaupt das Platzangebot keinerlei Anlass zur Klage gibt. Die Rücksitzlehnen lassen sich 40:20:40 umklappen, in den reinen Verbrennerversionen lässt sich die Rückbank optional verschieben. Das Kofferraumvolumen beträgt 540 bis 1600 Liter.

(Bild: BMW)

Gutes Interieur, Verzicht bei der Bedienung
Auch das Interieur hat Schwung, besonders die Türgriffe, die sich von denen des 2er Active Tourer unterscheiden. Ansonsten kennen wir das alles schon. Auch im Einstiegs-SUV wurde das Curved-Display (bestehend aus 10,25-Zoll-Tacho- und 10,7-Zoll-Touchscreen) aufgesetzt, der iDrive-Controller fällt weg, die Mittelarmlehne geht in eine „schwebende“ Control Unit über. Man hat keine Möglichkeit, die Hand beim Touchen abzustützen, was die Bedienung schon im Tourer erschwert hat. Die Mittelkonsole wird von einer überdimensionierten Wand dominiert, an die man sein Smartphone klemmen kann, um es drahtlos zu laden. Ein iPad würde wohl auch reinpassen.

Navi, Zweizonen-Klima, Sport-Lederlenkrad und ein Regensensor mit automatischer Fahrlichtsteuerung sind ebenso Serie wie vier USB-C- und zwei 12-Volt-Anschlüsse sowie eine gegenüber dem Vorgängermodell deutlich erweiterte Zahl an Fahrerassistenzsystemen.

Breite Motorenpalette
Zur Markteinführung im Oktober 2022 stehen zunächst zwei Otto- und zwei Dieselmotoren zur Auswahl, alle mit Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe und je nach Modell Front- oder Allradantrieb. Kurz danach folgen der vollelektrische BMW iX1 xDrive30, zwei Plug-in-Hybrid-Modelle sowie zwei weitere Varianten mit konventionellem Antrieb und 48-Volt-Mild-Hybrid-Technologie. Produziert wird der neue BMW X1 im BMW Group Werk Regensburg, wo erstmals bei BMW Modelle mit Verbrennungsmotor, Plug-in-Hybrid-Systemen und rein elektrischem Antrieb auf einer Fertigungslinie entstehen.

Der grundsätzlich elektrisch allradgetriebene BMW iX1 xDrive30 hat je einen E-Motor pro Achse, die zusammen einschließlich eines temporären Boosts auf 230 kW/313 PS und ein Systemdrehmoment von 494 Nm kommen. Den Boost ruft man per Paddle links am Lenkrad ab, er steht dann für zehn Sekunden zur Verfügung. Den Standardsprintwert gibt BMW mit 5,7 Sekunden an, bei 180 km/h wird abgeregelt.

Der netto 64,7 kWh fassende Akku im Wagenboden soll eine Reichweite von 413 bis 440 Kilometer ermöglichen. Geladen wird er serienmäßig mit 11 kW Wechselstrom (optional 22 kW) oder bis zu 130 kW Gleichstrom, womit eine Ladestandserhöhung von 10 auf 80 Prozent in 29 Minuten möglich sein soll.

Die Plug-in-Hybride haben einen 136 bzw. 150 PS starken Dreizylinder-Benziner als Basis, der von einem 80 kW/109 PS oder 130 kW/177 PS leistenden E-Motor ergänzt wird. Systemleistung: 245 PS bzw. 326 PS, Systemdrehmoment in beiden Fällen 477 Nm.

Der Basis-Benziner holt 136 PS aus seinem Dreizylinder, der vierzylindrige Mildhybrid namens xDrive23i leistet 218 PS. Beide Diesel sind Vierzylinder, wobei der 18d auf 150 PS, der xDrive 23d auf 211 PS kommt.

Preise für Österreich
Die Preisliste beginnt in Österreich bei 41.400 Euro für den dreizylindrigen X1 sDrive18i mit 136 PS. Das Diesel-Einstiegsmodell sDrive18d mit 150 PS kommt auf 44.750 Euro. Der elektrische iX1 kostet mindestens 49.950 Euro. Mit abgezogener Förderung ein vergleichsweise faires Angebot.

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(Bild: kmm)



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