Nach nur zwei Stunden

Erste „Bierleiche“ beim Oktoberfest 2022 versorgt

Nach zwei Jahren Corona-Zwangspause hat der Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) am Samstag um 12 Uhr das erste Fass Wiesn-Bier angezapft und damit das größte Volksfest der Welt eröffnet. Er scheint etwas aus der Übung, hat er doch statt zwei Schlägen dieses Jahr drei gebraucht. Die erste Maß - Kostenpunkt zwischen 12,60 und 13,80 Euro - reichte er dem bayrischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU). Schon im Morgengrauen hatten Tausende Besucher in der Kälte und im Nieselregen vor der Festwiese ausgeharrt und „vorgeglüht“. Die erste „Bierleiche“ musste bereits um 14 Uhr - also zwei Stunden nach dem Schlachtruf „O‘zapft is!“ - medizinisch versorgt werden.

Als das Gelände um 9 Uhr öffnete, stürmten die Massen in Richtung Bierzelte. Bis 12 Uhr mussten die frühen Besucher jedoch auf dem Trockenen ausharren. Doch rund zwei Stunden nach dem ersten Ausschank musste der erste volltrunkene Wiesn-Gast von Sanitätern versorgt werden. Es handelt sich um eine junge Frau. Ein später „Startschuss“ für die Einsatzkräfte. In vergangenen Jahren mussten die ersten Alkoholopfer bereits vor dem Anstich versorgt werden. 

Auch wenn ohne Auflagen gefeiert werden kann - die Corona-Gefahr ist nicht gebannt. Die Behörden mahnten Besucher, bei Erkältungssymptomen einen Test zu machen und zum Schutz anderer nicht krank zum Fest zu kommen. Mediziner rechnen nach der Wiesn - wie nach anderen Volksfesten - mit einer Corona-Welle.

Video: Eröffnung des Oktoberfests 2022

Ein Liter Wasser kostet unglaubliche 9,67 Euro
Sechs Millionen Besucher kamen vor der Pandemie regelmäßig zur Wiesn. Ob der Andrang auch dieses Jahr so groß sein wird wie früher, ist offen. Manche rechnen mit mehr Gästen - andere eher mit weniger. Bedenken wegen Corona, aber auch Geldsorgen könnten der Grund sein: Ein Wiesn-Hendl kostet bis zu 14,40 Euro, für eine Schweinshaxe werden 24 Euro fällig, Weißwürste darf man sich für acht Euro einverleiben. Ein Liter Wasser kostet unglaubliche 9,67 Euro. Im Käferzelt muss man für einen Liter Weißbier 17 Euro berappen.

Video: So teuer sind Bier, Hendl und Co. im Jahr 2022

Ausgerechnet zum Anstich gingen nach dem Super-Sommer die Temperaturen zurück - es wird kalt und nass. Regenschirme aber dürfen die Besucher - im Gegensatz zu großen Rucksäcken - mitnehmen. Das Gelände ist auch dieses Jahr umzäunt, an den Eingängen gibt es stichprobenartige Kontrollen.

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600 Polizeibeamte im Dienst
Für die Sicherheit an den 16 Festtagen sorgen rund 600 Polizeibeamte. Es gibt noch mehr Videokameras und zusätzliche Beamte mit Bodycams. Erstmals steht für schnelle Diagnosen bei Verletzungen ein mobiles CT-Gerät auf dem Oktoberfest - ein solches Gerät auf einem Volksfest gab es noch nie. Das 187. Oktoberfest endet am 3. Oktober.