Ach, übrigens...

Die Hände zum Himmel

Vorarlberg
18.09.2022 15:55

„Krone Vorarlberg“-Kolumnist Harald Petermichl hat sich für die neueste Ausgabe von „Ach, übrigens...“ mit der Handspielregel im Fußball, wellche aktuell für viel Verwirrung sorgt, beschäftigt.

Schon Christoph Determann, Urheber des Kulthits „Wir sind zum Glück aus Osnabrück“, ist mit dem Song „Die Hände zum Himmel“ erfolgreich durch halb Niedersachsen getingelt, aber spätestens seit der Version der „Kolibris“ aus Köln ist der Schlager ein nicht mehr wegzudenkender Bestandteil von Veranstaltungen an alpinen und maritimen Ballermännern, bei denen viel zu viele Menschen nach dem Genuss von viel zu viel Alkohol viel zu viel grölen und sich viel zu viel bewegen, sofern man monotones Herumhopsen als Bewegung bezeichnen will. Doch eines muss man dem harmonisch-melodisch nicht allzu komplizierten Machwerk lassen: Es ist allemal simpler und daher wohl auch erfolgreicher als die aktuelle Version der Handspielregel im Fußball, obwohl diese mittlerweile geschätzte 38-mal modifiziert worden ist.

In letzter Zeit ging es in Sachen Handspiel mal wieder hoch her und nicht nur in der deutschen Bundesliga gab es Entscheidungen, die Reaktionen zwischen Stirnschütteln und Kopfrunzeln hervorriefen, weil man sich des Eindrucks nicht erwehren konnte, dass sowohl Spieler als auch Referees, Videoschiedsrichter eingeschlossen, keinen blassen Schimmer mehr haben, was tatsächlich als strafbares Handspiel zu werten ist. Also ließ der DFB seine Schiedsrichter GmbH in Person von Peter Sippel ausrücken, um mal Tacheles zu reden und der Franke machte aus seinem Herzen keine Mördergrube, sondern erklärte überzeugend und nachvollziehbar, welche erstaunlichen Fehler von den Unparteiischen auf dem Platz und im Keller gemacht worden waren.

Quintessenz seiner Analyse war der Satz „Ziel muss es bleiben, eine möglichst einheitliche Regelauslegung zu erreichen.“ Das ist eine ziemlich gute Idee, es bleibt nur die Frage, ob die ständigen Verschlimmbesserungen durch das International Football Association Board (IFAB), das „für den Schutz der Spielregeln unter Wahrung der Traditionen und der internationalen Dimensionen des Fußballs“ Sorge zu tragen hat, das wirklich gewährleisten, denn man wird das Gefühl nicht los, dass die Sache längst zum Himmel stinkt und die Board-Mitglieder daher gut beraten wären, beim gemütlichen Teil nach der nächsten Sitzung nicht zu den Klängen von „Die Hände zum Himmel“ ausgelassen auf den Tischen zu tanzen und dabei „Die ganze Welt ist ein Verein“ zu schmettern. Bleibt als letzte Hoffnung wieder nur Gianni Infantino der zum leidigen Thema schon im Vorjahr meinte, die wichtigste Regel sei, „dass der Fußball mit den Füßen gespielt wird“. Wie immer sehr hilfreich.

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