Alarm an der Grenze

Sauerstoffmangel: 27 Flüchtlinge aus Lkw befreit

27 Migranten befanden sich im Frachtraum dieses Lkw.

(Bild: Christian Schulter )

Beim Grenzübergang in Andau im Burgenland wurde erneut die Brutalität der Schlepper-Mafia sichtbar: Im Aufbau eines Lasters fanden die Beamten 27 Migranten - die bereits unter Sauerstoffmangel litten.

Bei solchen Geschehnissen werden sofort Erinnerungen an das Drama von Parndorf im Jahr 2015 wach - als 71 Flüchtlinge tot in einem Lkw entdeckt wurden. Durch die Aufmerksamkeit der Polizei am Grenzübergang Andau wurde nun möglicherweise eine weitere Tragödie verhindert.

Als am Freitag ein Lkw bei der Kontrolle angehalten wurde, nahmen die Beamten Geräusche aus der geschlossenen Ladefläche wahr. Wenig später waren panische Schreie, lautes Klopfen und Hilferufe zu hören. Als der Aufbau geöffnet wurde, entdeckten die Beamten 27 Flüchtlinge, darunter zwei Kinder, die aus Ägypten, Afghanistan und Indien stammten.

Zwei Männer kollabierten
Aufgrund des Sauerstoffmangels und der beengten Verhältnisse befanden sich die Menschen bereits in einem schlechten Zustand, zwei Männer kollabierten. Die Kleidung der Flüchtlinge war aufgrund des herbstlichen Wetters völlig durchnässt.

Nach der medizinischen Erstversorgung musste ein Mann zur weiteren Abklärung ins Krankenhaus Kittsee gebracht werden. Auf der Ladefläche selbst hatte sich bereits einiger Unrat angesammelt.

Alle Flüchtlinge stellten einen Asylantrag. Der Fahrer des Lkw, ein Syrer mit deutschem Aufenthaltstitel, wurde festgenommen.

Flüchtlingsstrom reißt nicht ab
Doch das waren bei Weitem nicht die einzigen Aufgriffe in den vergangenen Tagen. Bei dem Knotenpunkt A3/S31 fiel der Polizei ein Taxi-Van mit niederösterreichischer Nummer auf, in dem nur Männer saßen. Auf Höhe der Abfahrt Müllendorf gelang es den Beamten schließlich, das Fahrzeug zu stoppen. Im Auto wurden sechs Männer entdeckt, die aus Ägypten stammten und einen Asylantrag stellten. Für den Lenker und mutmaßlichen Schlepper klickten die Handschellen.

In Deutschkreutz wurden 45 Flüchtlinge aufgegriffen.

(Bild: Schulter Christian)

Einen weiteren Einsatz gab es für die Exekutive am Samstag in den frühen Morgenstunden im Mittelburgenland: In Deutschkreutz wurden 45 Flüchtlinge aufgegriffen.