Heizschwammerldebatte

„Wir entscheiden selbst, wo wir für Gäste heizen“

Oberösterreich
18.09.2022 11:00

Umweltministerin Leonore Gewessler will den Heizschwammerln den Stecker ziehen. Doch was sagen unsere Gastronomen in Oberösterreich dazu?

Das angedachte Verbot von Heizstrahlern in Schanigärten sorgt bei den oberösterreichischen Gastronomen für teils heftige Reaktionen. Nicht, dass sich die Wirte gegen das Energiesparen wehren, aber ein gesetzliches Verbot will keiner. Wirtesprecher Thomas Mayr-Stockinger: „Es braucht keine gesetzlichen Regelungen und Verbote. Gastwirte müssen derzeit bei den explodierenden Energiekosten auf jeden Cent schauen. Deshalb wird sich jeder ganz genau überlegen – schalte ich ein Heizschwammerl ein oder schalte ich es nicht ein, und wann schalte ich es wieder aus? Alles andere ist Bevormundungspolitik. Ich glaube nicht, dass diese Frage in Summe etwas dazu beiträgt, ob wir in Zukunft genügend Energie haben werden.“ Sein Ziel sei, dass sich die Gäste bei ihm wohlfühlen: „Jahrelang haben wir die Gäste nach draußen gedrängt. Zuerst wegen des Rauchverbots, dann wegen der Pandemie.“ Die Heizstrahler seien ein Beitrag, den Gästen den Aufenthalt draußen schmackhaft zu machen.

(Bild: Wenzel Markus)

„Gäste können entscheiden“
Im Hotel „Zum Schwarzen Bären“ in Linz kann man sich vorstellen, dass die Gäste entscheiden, ob im Schanigarten eingeheizt wird oder nicht. „Wir haben derzeit noch keine Heizschwammerl in Betrieb, weil es bisher noch nicht so kalt war. Deshalb haben wir noch nicht entschieden, wie wir damit umgehen werden. Aber es läuft darauf hinaus, dass der Gast entscheidet. Decken liegen sowieso auf“, sagt Lisa Sigl, die auch keine Freundin von Verboten ist – aber zuversichtlich, dass es eine für alle zufriedenstellende Lösung geben wird: „Wir in der Gastro sind immer Problemlöser.“

„Ich kann nicht mehr teurer werden“
Heizschwammerl sind derzeit nicht die heißeste Frage für Thomas Altendorfer, der mit 15 Betrieben in den unterschiedlichsten Gastrosparten und den neu dazugekommenen acht Burgerista-Filialen zu den großen Playern in der Branche zählt. Energiesparen aber sehr wohl: „Wir haben 360 Mitarbeiter. Es ist nicht einfacher geworden. Wenn ich für den Gaspreis ab Jänner das Siebenfache bezahlen muss, werden ich mir überlegen, ob ich nicht im Winter einige Lokale zusperre. Teuerer werden kann ich selbst nicht mehr. Was soll ich noch verlangen? 6 bis 7 Euro für ein Bier und 20 Euro für ein Schnitzel? Das bezahlt mir der Gast nicht.“

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