Im Lebensmittelhandel haben sich in den vergangenen vier Jahren vor allem Produkte aus dem Niedrigpreissegment überdurchschnittlich stark verteuert. Der preisliche Unterschied zwischen Diskontern und Supermärkten schwindet zusehends. Eigen- und Handelsmarken der Konzerne verteuerten sich „tendenziell“ mehr als Markenartikel. Bioprodukte verzeichnen einen geringen Kostenanstieg.
Zu diesem Schluss kommt der Verein für Konsumenteninformation (VKI) nach Prüfung der Preise der vier Marktführer im Lebensmitteleinzelhandel (Spar, Billa, Hofer und Lidl).
Im Jahr 2018 sei der Abstand zwischen Diskontern und Supermärkten noch bei sechs Prozent gelegen, heuer habe er sich auf drei Prozent halbiert, stellt der VKI fest.
Im Vergleich zu Juli 2018 sind im August 2022 „Preiseinstiegsprodukte“ um 22 bis 27 Prozent teurer geworden. Markenprodukte haben sich um 22 bis 24 Prozent und damit etwas weniger, aber auch deutlich über der allgemeinen Inflationsrate verteuert.
Den geringsten Preisanstieg gab es bei Biowaren mit 15 bis 17 Prozent. Das entspricht ziemlich genau dem allgemeinen Anstieg der Verbraucherpreise (VPI) von rund 16 Prozent in diesem Zeitraum.
Preissprünge im Niedrigpreissegment
Auffällig waren die erheblichen Preissprünge einzelner Artikel im Niedrigpreissegment: Der Preis für pflanzliche Öle habe sich in den vier Jahren mindestens verdoppelt, in einem Fall sei er um 144 Prozent gestiegen. Aber auch bei Mischbrot, Toastbrot, Mehl oder Nudeln habe es häufig Preissteigerungen von 50 bis 70 Prozent gegeben. Das gelte auch für diverse Tiefkühlprodukte oder Extrawurst.
Markenartikel haben sich zwar im Schnitt ähnlich stark verteuert, es gab aber nur selten extreme Preissprünge über 50 Prozent. Eigen- und Handelsmarken der Konzerne verteuerten sich „tendenziell“ mehr als Markenartikel.
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