Affenpocken

China warnt vor „Hautkontakt mit Ausländern“

Ausland
19.09.2022 09:28

Nach der Entdeckung des ersten Falls von Affenpocken in China ist nun eine Warnung an die Bevölkerung ergangen: „Habt keinen Hautkontakt mit Ausländern.“

Mit diesem Ratschlag wandte sich Chefepidemiologe Wu Zunyou im Kurznachrichtendienst Weibo an die Menschen. Die Empfehlung löste im chinesischen Internet heftige Reaktionen aus. Nutzer sahen Diskriminierung und kritisierten die Hinweise als wenig wissenschaftlich. Der nationalistische Kommentator Sima Nan meinte: „Es ist gut, das Land zu öffnen, aber wir können nicht alles hereinlassen.“

Klagen über Panikmache
„Es macht mich krank, solche Worte zu lesen“, schrieb ein Nutzer. Andere beklagten Panikmache. Es wurde daran erinnert, wie Chinesen oder andere Asiaten im Ausland nach dem anfänglichen Ausbruch der Covid-19-Pandemie in Zentralchina diskriminiert worden waren. Ein ausländischer Sprachlehrer wies darauf hin, dass er seit zwölf Jahren in China lebe, ständiges Aufenthaltsrecht besitze und das Land wegen der Pandemie seit drei Jahren nicht mehr verlassen habe: „Was soll ich von dem ersten Satz halten?“

Nun hat China auch seinen ersten Affenpocken-Fall. (Bild: AP)
Nun hat China auch seinen ersten Affenpocken-Fall.

Wie das Gesundheitsamt berichtete, war ein Affenpocken-Fall bei einer „internationalen Ankunft“ in Chongqing festgestellt worden. Es wurde nicht gesagt, ob es sich um einen chinesischen Staatsbürger oder einen Ausländer handelte. China vergibt wegen der Covid-19-Pandemie allerdings nur extrem wenig Visa. Da alle Einreisenden in China mindestens eine Woche Quarantäne machen müssen, war die Krankheit in Isolation festgestellt worden, als die Person Symptome zeigte.

Elektronenmikroskopische und eingefärbte Aufnahme von zwei Affenpocken-Viren (Bild: APA/AFP/RKI/Andrea Maennel, Andrea Schnartendorff)
Elektronenmikroskopische und eingefärbte Aufnahme von zwei Affenpocken-Viren

Die Übertragungsmöglichkeiten
Die Übertragung des Virus erfolgt durch den direkten Kontakt von Haut oder Schleimhaut mit Körperflüssigkeiten oder den typischen Hautveränderungen. Analysen zufolge hatten sich beim aktuellen Ausbruch etwa 95 Prozent der Erkrankten bei sexuellen Aktivitäten angesteckt, betroffen waren vor allem Männer, die Sex mit Männern hatten.

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