Dass die Metaller-Lohnverhandlungen diesmal extrem schwierig werden, wussten alle Beteiligten: Die Betriebsräte müssen angesichts einer Inflation von 9,3 Prozent ordentlich „aufreiben“, die Unternehmen müssen bei den Kosten wettbewerbsfähig bleiben.
Gute Nerven sind gefragt. Die 10,6-Prozent-Forderung der Gewerkschaft gehört zum Kapitel „Aufreiben“. Bei allem Verständnis, aber das wird es nicht geben. Weil es nicht geht. Der Staat hat bereits eine Fülle von Inflations-Unterstützungen beschlossen und zum Teil schon ausbezahlt. Das mildert doch die Inflationsfolgen, oder? Geld kann man nicht zweimal ausgeben, einmal „brennt“ der Staat und dann sollen auch die Unternehmen maximal zur Kasse gebeten werden?
Die Lohnverhandlungen basieren stets auf der Geldentwertung der letzten zwölf Monate - und die lag bei 6,3 Prozent. Auch irrwitzig viel, aber doch viel moderater als das lustvolle Durchbrechen der Zehn-Prozent-Schwelle.
Es wird nun Aufgabe der Sozialpartner sein, in den Verhandlungen auf einen für beide Seiten akzeptablen Wert zu kommen.
Ohne Theaterdonner: In Deutschland mehren sich die Prognosen der Wirtschaftsweisen, dass der Weg Richtung Rezession weist. Die Sorge vor einem schwierigen Winter mit allen Energieproblemen (für die Haushalte genauso wie für die Betriebe) ist berechtigt. Zehn Prozent und ab in die Rezession? Das kann es nicht sein. Die „goldene Mitte“ ist gefragt!
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