Seit 2018 war im Ebnitertal und Frödischtal wiederholt eine Katze von einer Wildkamera aufgenommen worden. Die Analyse einer Haarprobe bestätigte nun: Bei der Samtpfote, die durch das Dornbirner Berggebiet streift, handelt es sich um eine Wildkatze.
Im Rahmen eines Monitoring-Projekts habe das Büro für Wildökologie und Forstwirtschaft in Zusammenarbeit mit Naturschutz und Jägerschaft das Tier fotografieren können. Jagdaufseher Erich Knappitsch übermittelte laut Naturschutzbund aus seinem Genossenschaftsrevier im Ebnitertal Aufnahmen einer Katze mit typischer verwaschener Zeichnung, buschigem Schwanz und deutlich sichtbar getrennten Schwanzringen. Man habe infolge der Fotos stark vermutet, dass es sich um eine Wildkatze handeln könnte, sagte der Vorarlberger Wildbiologe Hubert Schatz von der Abteilung Landwirtschaft und ländlicher Raum des Landes Vorarlberg.
Haarprobe ergattert
Im Frühjahr 2022 gelang es erstmals, eine Haarprobe des Tieres zu erhalten. Dazu wurde ein mit Baldrian präparierter Lockstock aufgestellt, in der Hoffnung, die Katze werde sich daran reiben und dabei Haare lassen. Die genetische Untersuchung dieser Probe brachte Gewissheit. „Dies ist der erste genetische Nachweis einer freilebenden Wildkatze in Vorarlberg. Offiziell gilt die Art bei uns als ausgestorben oder verschollen“, sagte Daniel Leissing vom Büro für Wildökologie. Ein genetischer Nachweis ist nötig, weil sich Wildkatzen rein vom Äußeren her oft nur schwer von Hauskatzen unterscheiden lassen.
Zuletzt gab es in Vorarlberg laut Naturschutzbund Wildkatzen zur Nacheiszeit vor rund 7000 bis 5000 Jahren. Laut Schatz ist davon auszugehen, dass die Wildkatze schon seit längerer Zeit wieder in Vorarlberg unterwegs ist. Man suche nämlich erst seit einiger Zeit mit Wildkameras nach den Tieren. Die betreffenden, unbewohnten Waldgebiete passten strukturell sehr gut als Lebensraum für Wildkatzen. „Wir müssen schauen, dass diese Gebiete so bleiben“, betonte Schatz, das sei aber ohnehin vorgesehen.
Auch der Luchs etabliert sich zusehends in Vorarlberg. Im Zuge des Luchs-Monitorings habe man im Rätikon, Montafon und Mellental seit Herbst 2021 rund 50 Fotos von Luchsen aufgenommen, es handle sich um sechs Individuen. Wie viele Luchse insgesamt durch Vorarlberg streifen, sei bisher unbekannt.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.