Mehrfach vorbestraft

Kriminaltourist wegen Foto-Trick vor Gericht

Für Interpol ist der 22-jährige Marokkaner kein unbeschriebenes Blatt: In den verschiedensten Ländern ist er bereits amtsbekannt und vorbestraft. Jetzt steht er auch in Wien vor Gericht - wegen Raub!

Die Verteidigerin sagt, sie habe ihren Mandanten „als ausgesprochen höflichen jungen Mann“ kennengelernt. Das mag auch stimmen. Aber für den Staatsanwalt ist er ein Räuber, der den Passanten Goldketten vom Hals riss oder Armbanduhren klaute. Und zwar, wie er betont, „nach ganz klarem Muster, weswegen er schon im Ausland mehrfach einschlägig verurteilt worden ist“.

„Trick-Taschendieb und Antänzer“
Tatsächlich scheint der „höfliche junge Mann“ aus Marokko ein Kriminaltourist zu sein. Mit vielen Identitäten. In Frankreich gibt es sechs Verurteilungen hintereinander unter anderen Namen - aber mit derselben DNA und Fingerabdrücken. Spuren hinterließ er auch in Belgien, Spanien, Deutschland, in der Schweiz. Bei der Interpol kursiert er unter „Trick-Taschendieb und Antänzer“.

Goldkette vom Hals gerissen
Und genau das will er auch sein, maximal ein Dieb, kein Räuber. Er nähert sich seinen Opfern charmant, bittet als Tourist um ein Foto, klopft den bereitwilligen Menschen auf die Schultern - und die merken dann, dass ihnen Schmuck fehlt! Bei einem Wiener soll das anders gewesen sein, ihm soll er die schwere Goldkette von hinten vom Hals gerissen haben. Sie brachte auch 950 Euro bei einem Schmuckhändler.

Vertagt für die Aussage eines weiteren Opfers.