Flüchtlingsanträge:

Raab: „Schlepper noch nie so brutal wie derzeit“

Politik
20.09.2022 07:00

56.000 Menschen haben im Zeitraum Jänner bis August hierzulande einen Antrag auf Asyl gestellt. Auf 12 Monate hochgerechnet entspricht das beinahe schon dem Rekordwert des Jahres 2015, dem Höhepunkt der letzten Flüchtlingswelle. Wobei sich die Herkunftsländer gewandelt haben: „Derzeit verzeichnen wir einen großen Asylwerber-Zuwachs aus Indien, Pakistan oder Tunesien - und damit teils aus Ländern, in die wir auf Urlaub fahren“ so Integrationsministerin Susanne Raab in „Nachgefragt“ mit Gerhard Koller.

Dies wäre auch der Grund, weshalb es derzeit nur sehr wenige positive Bescheide gäbe - und damit auch keinen Anspruch auf finanzielle Ausstattung: Nur 17.000 Asylberechtigte sind derzeit in Grundversorgung, der Rest wurde abgewiesen. Nun gehe es „um rasche Außerlandesbringung“, so Raab, wobei man mit einigen Ländern derzeit bereits recht gut zusammenarbeiten würde, was Rücknahmeverpflichtungen betrifft. Unabhängig von den „normalen“ Asylverfahren sind derzeit rund 80.000 Ukrainerinnen und Ukrainer im Land - Kriegsvertriebene, vorwiegend Frauen. Ein Drittel von ihnen ist unter 18 Jahre alt und werde derzeit in das heimische Schulsystem integriert.

Insgesamt sei das heimische Asylwesen durch Migrationsdruck und Kriegsflüchtlinge sehr stark belastet - jeder, der sage, die ÖVP würde das Thema künstlich „pushen“, könne sich anhand der deutlich gestiegenen Zahlen ein objektives Bild von der momentanen Lager machen. Etwa auch in Traiskirchen, wo die Lage im Erstaufnahmelager sehr angespannt ist. Viele weitere Details, auch zu den künftig automatisch angehobenen Familienleistungen und einige bemerkenswerte Aussagen Raabs zur ORF-Finanzierung sehen Sie im Video oben.  

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