Hofburg-Kandidat Tassilo Wallentin hat am Montagabend sein Verständnis von der Amtsführung des Bundespräsidenten dargelegt. So soll für ihn das Staatsoberhaupt ein „Gegengewicht zur Regierung“ sein und in gewissen Situationen „Führungsstärke zeigen“. Eine „gesunde Distanz“ zur Politik sei daher von Vorteil, so Wallentin, der weiterhin auf seine Unabhängigkeit pocht.
Als politischer Quereinsteiger ist Tassilo Wallentin ins Rennen um die Hofburg gestartet, Nachteil sieht er darin allerdings keinen: „Es geht darum, den Menschen bewusst zu machen, dass das politische Establishment das Land an die Wand fährt“, so Wallentin in der „ZiB 2“ des ORF. So sei der Bundespräsident die einzige Person, die direkt vom Volk demokratisch gewählt werde - „und damit ist man der erste Diener des Volkes“.
„Keine Revanche für VfGH-Absage“
Seine Kandidatur sei außerdem keine Revanche für seine Nicht-Berufung als Verfassungsrichter - er galt 2018 als FPÖ-Kandidat für den Posten -, schließlich habe er selbst sich dazu entschieden, weiterhin Kolumnist und Autor zu bleiben. Auch betont der Jurist, unabhängig zu sein, die Spende von Frank Stronach für seinen Wahlkampf sei lediglich „ein geringer Beitrag“ gewesen.
Dass er ein zu düsteres Bild unseres Landes zeichne, will sich Wallentin nicht nachsagen lassen: „Wir erfahren multiple Krisen, eine hohe Inflation, das Asylchaos. Ich habe diese Probleme in meinen Artikeln und Büchern behandelt und Lösungen gefunden“, so Wallentin, der bei dem amtierenden Bundespräsidenten Alexander Van der Bellen „ein völlig falsches Amtsverständnis“ sieht. Er hingegen habe kein Problem damit, auch unangenehme Themen anzusprechen.
Umfragen „vollkommen irrelevant“
Dass Wallentin in jüngsten Umfragen doch deutlich hinter Van der Bellen sowie anderen Kandidaten liegt, stört ihn wenig: „Das ist für mich vollkommen irrelevant.“ Auch dem einstigen FPÖ-Kandidaten Norbert Hofer habe man schlechte Ergebnisse prognostiziert. Hofer war 2016 Alexander Van der Bellen in der Stichwahl um das höchste Amt im Staat unterlegen.
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