Die Royal Family trauert um ihre Mutter, Großmutter, Urgroßmutter Queen Elizabeth: Das Staatsbegräbnis für die britische Monarchin hat am Montag Millionen von Menschen gefesselt. Die Blicke waren aber nicht nur auf König Charles, Prinz William und Prinzessin Kate gerichtet, sondern vor allem auch auf Herzogin Meghan. krone.at fragte bei Dr. Roman Braun, Geschäftsführer von Trinergy International und Doktor der Psychologie, nach: Waren die Tränen der Herzogin von Sussex echt?
Schon länger gilt die Beziehung von Prinz Harry und Herzogin Meghan zum britischen Königshaus als zerrüttet. Schuld daran ist nicht nur der Bruch der Sussexes mit der Royal Family vor mehr als zwei Jahren, sondern auch die Anschuldigungen, die die ehemalige Schauspielerin und ihr Ehemann gerne in Interviews gegen die Königsfamilie vortragen. Gemeinsame Auftritte mit der Königsfamilie gab es zuletzt vor allem für Meghan nicht, weshalb beim großen Staatsbegräbnis am Montag auch mit Neugier auf die in Ungnade gefallene Schauspielerin geblickt wurde.
„Meghan hatte perfekten Gesichtsausdruck“
Die kam, wie der Rest der Royals, ganz in Schwarz, trug einen großen Hut und vergoss für die verstorbene Königin auch einige Tränen. „Meghan hatte den perfekten Gesichtsausdruck“, analysiert Dr. Braun im Gespräch das Verhalten der Ehefrau von Prinz Harry. Es sei jedoch, im Gegensatz zu ihrem Ehemann, König Charles oder Prinzessin Kate, eine „aufgesetzte Trauer“ gewesen, führte der Experte weiter aus.
Das zeige sich vor allem an Meghans Körpersprache an diesem Tag. Während bei Charles etwa ein deutlicher „Schildkröten-Effekt“, in den er verfallen sei, „um seine Emotionen nicht zeigen zu müssen“, zu erkennen gewesen sei, habe Meghan ein ganz anderes Bild aufgezeigt. So habe der König während der Trauermärsche durch London den Kopf eingezogen, die Schulter hochgezogen und bei der Messe in der Westminster Abbey fast schon verstohlen seine Tränen weggewischt. Dass Charles zudem stets leicht geschaukelt habe, deute auf hohe psychische Belastung hin, so Dr. Braun. Ähnliches Verhalten ist dem Experten auch bei den Prinzen William und Harry aufgefallen.
Meghan wollte Anschluss, aber Kate „hat sie nicht einmal ignoriert“
Anzeichen für Trauer, die bei Meghan jedoch gefehlt hätten, führte Dr. Braun weiter aus. Anstatt den Kopf in Trauer gesenkt zu halten, habe sie ihr Kinn selbstbewusst in die Höhe gestreckt, „asymmetrisch zusammengezogene Augenbrauen“, wie sie bei der Herzogin zu sehen gewesen sind, seien zudem ein deutlicher Indikator dafür, dass die 41-Jährige mehr „Mitleid als tatsächliche Trauer“ empfunden habe.
Sie war weniger mit dem Trauerakt beschäftigt als damit, Anschluss zu finden, was ihr aber nicht gelungen ist.
Dr. Roman Braun
„Sie war weniger mit dem Trauerakt beschäftigt als damit, Anschluss zu finden, was ihr aber nicht gelungen ist“, erklärt Dr. Braun weiter. Meghan habe „immer wieder zu Kate herüber geschaut, die sie nicht einmal ignoriert hat“, stellt er fest. Weil sie von der Royal Family links liegen gelassen worden sei, habe man bei Meghan schließlich auch „viele Zeichen der Unsicherheit“ erkannt - etwa die vor dem Körper verschränkten Hände.
Waren Meghans Tränen echt?
„Meghan ist ungemein strategisch“, so Dr. Braun weiter, „das zeigt sich auch mal bei Interviews.“ So sei ihr Auftritt bei der Trauerfeier durchaus als Inszenierung zu sehen, aber: „Sie hat es nicht gut gemacht.“ Deutlich zu erkennen sei dies auch in den Momenten gewesen, als die Herzogin und Ex-Schauspielerin geweint habe. „Wenn es um ihre Trauer gegangen wäre, hätte sie andere Körpersprache-Signale gesendet“, so die Analyse des Psychologen. „Es war eine zur Schau getragene Trauer von Meghan“, ist er sich sicher.
Meghan ist ungemein strategisch, das zeigt sich auch mal bei Interviews.
Dr. Roman Braun
Zu erkennen sei dies auch im direkten Vergleich mit Prinzessin Kate. Diese habe sich zwar zu Beginn der Trauerfeier in der Westminster Abbey „gut unter Kontrolle gehabt“, ihre Kinder George und Charlotte seien jedoch „das Leck in diesem Bollwerk“ gewesen. Während des Trauergottesdienstes habe die Prinzessin von Wales schließlich die Hand ihrer Tochter Charlotte gehalten und gelächelt, in anderen Momenten aber ihr Gesicht unter dem großen, schwarzen Hut verborgen, um der Trauer beizukommen. „Kate weinte auch, aber das sah anders aus als bei Meghan“, weiß Dr. Braun.
Sein Fazit: „Meghan hat sich gut inszeniert, aber in wesentlichen Dingen etwas falsch gemacht.“
König Charles mit Friedensangebot für Harry
Während die Annäherung von Meghan zur Royal Family also als gescheitert erscheint, habe es in der Versöhnung von Prinz Harry und seinem Vater einen großen Schritt nach vorne gegeben. „Es gibt eine neue Entwicklung und die hat mit Charles zu tun“, erläutert Dr. Braun. „Dass Prinz Harry bei der Totenwache für die Queen seine Uniform anziehen durfte, kommt einer Liebeserklärung gleich.“
Charles, der laut dem Psychologen während des Staatsbegräbnisses für seine Mutter Queen Elizabeth „die stärkste Rührung“ gezeigt habe, habe nach dem Tod der Königin seinem Sohn eine Hand zur Versöhnung entgegengestreckt. Erklären ließe sich diese große Geste darin, dass ein Trauerfall meistens auch „vertikale Bindungen“ verstärke, „das heißt: Wenn ich um ein Elternteil trauere, wird die Bindung zu den Kindern stärker“, führte Dr. Braun aus. Der Verlust der Mutter, den König Charles erleiden musste, führe auch immer zu einer „starken Aufrührung familiärer Bande“, so der Experte weiter.
Sorgt Harrys Annäherung an Familie für Sprengstoff?
Dass Harry seiner Familie nach der Trauer um Queen Elizabeth nun wieder nähersteht, seine Ehefrau aber nicht mit offenen Armen aufgenommen wurde, könnte in der Ehe der beiden durchaus für Sprengstoff sorgen, mutmaßt der Psychologe. Harrys und Meghans Ehe fuße seiner Einschätzung nach nämlich auf einer „symbiotischen Beziehung“.
Zu erkennen sei dies etwa an einer kleinen Geste gewesen, nämlich dass Harry und Meghan beim Verlassen der St.-Georgs-Kapelle auf Schloss Windsor als einziges der Paare Händchen gehalten hätten. Für Meghan sei diese Geste nicht uneigennützig gewesen, denn endlich sei sie „nicht mehr alleine dagestanden“, weiß der Psychologe. Gleichzeitig habe sie auch die Hand von Harry gestreichelt, was darauf hindeute, dass sie sich in diesem Moment vor allem mit seiner Trauer beschäftigt habe.
Symbiotische Beziehungen wie jene von Harry und Meghan seien zwar durch „starke Anziehung gekennzeichnet“, gleichzeitig gebe es aber auch immer Phasen der „Abstoßung“, in denen einer der Partner größere Distanz braucht, erläutert Dr. Braun. Er weiß: „Das geht nicht immer gut.“
Dr. Roman Braun M.Ed. ist Geschäftsführer von Trinergy International, Doktor der Psychologie, NLP-Master-Trainer, Master-Coach der ICF, zertifizierter Lebens- und Sozialberater und Bestseller-Autor. Er leitet akademische Coaching-Ausbildungen. Zu seinen Klienten zählen u.a. Weltmeister, Top-Führungskräfte und Spitzenpolitiker. Weitere Informationen unter trinergy.at.
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