In Parndorf (Burgenland) geht unter Kindern und Eltern die Angst um: Ein dubioser Unbekannter versuchte am Abend einen zehnjährigen Schüler in sein Auto zu locken. Von dem Verdächtigen fehlt jede Spur.
„Junge, Junge, steig ein!" Mit diesen Worten versuchte vor Kurzem ein Unbekannter einen Zehnjährigen aus Parndorf dazu zu bewegen, in seinen Wagen einzusteigen. Das Schockierende dabei: Der Vorfall ereignete sich in unmittelbarer Nähe des Wohnblocks, in dem der Bub mit seinen Eltern lebt.
Laut Polizeiprotokoll war der Schüler am 12. September gegen 18.45 Uhr beim Joggen von dem Mann angesprochen worden. Er sei jedoch weitergelaufen und habe seinem Vater zu Hause sofort von dem Zwischenfall berichtet. Dieser alarmierte die Polizei. Eine Streifung im Ortsgebiet verlief jedoch negativ.
Vorfall nach Fußballtraining
„Mein Sohn, er besucht die erste Klasse des Gymnasiums, ist ein begeisterter Sportler. An jenem Abend holte ich ihn gegen 18.30 Uhr vom Fußballtraining ab, damit er nicht allein nach Hause gehen muss“, schildert der Vater gegenüber der „Krone“. Er selbst sei gleich in die Wohnung zurückgekehrt, sein Sohn wollte noch ein, zwei Runden um den Wohnblock joggen. „Von unserem Balkon aus habe ich ihn noch vorbeilaufen gesehen. Kurz darauf stand er völlig aufgelöst vor der Tür und erzählte mir unter Tränen, was vorgefallen war“, sagt der Vater und übergibt das Wort an seinen Sohn, damit dieser den Tathergang mit eigenen Worten wiedergeben könne.
Er hatte dunkles Haar, war zirka 1,70 bis 1,75 Meter groß, 30 bis 40 Jahre alt und lehnte an der Motorhaube eines dunkelgrünen Autos, das er auf einem Parkplatz abgestellt hatte.
So beschreibt der Bub den Unbekannten
„Ich bin den Gehsteig entlanggelaufen, als mir plötzlich ein wildfremder Mann mit ausländischem Akzent zurief: ,Junge, Junge, steig ein!‘ Ich habe darauf nicht reagiert, sondern bin einfach weitergelaufen“, erzählt der Bub. Nach einigen Metern habe er sich kurz umgedreht, um zu schauen, ob ihn der Mann verfolge. „Er fuhr mir tatsächlich mit dem Auto - es war ein Skoda Octavia - hinterher, bog aber schnell ab, als ich bei unserer Wohnung angekommen war.“
Aufklärung in der Schule
Ob er seither Angst hat, das Haus zu verlassen? „Nein“, sagt der kleine Held, „ich weiß ja, was im Notfall zu tun ist: um Hilfe schreien und wegrennen!“
Um die Kinder für derlei Gefahren im Umgang mit Fremden zu sensibilisieren, wurde der Vorfall in der Parndorfer Volksschule ausführlich besprochen. „Das hat die Kinder hellhörig gemacht, sodass sie nun noch besser achtgeben", sagt Bürgermeister Wolfgang Kovacs.
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