UNO-Chef Guterres:
„Unsere Welt ist in großen Schwierigkeiten“
UNO-Generalsekretär Antonio Guterres sieht die aktuellen Krisen auf der Welt als ernste Gefahr für die Zukunft der Menschheit. Bei der 77. Generaldebatte der UNO-Vollversammlung in New York listete er unter anderem den Krieg in der Ukraine, explodierende Lebenshaltungskosten und soziale Ungleichheiten auf.
„Unsere Welt ist in großen Schwierigkeiten. Diese Krisen bedrohen die Zukunft der Menschheit und das Schicksal unseres Planeten. Wir haben die Pflicht, zu handeln. Und doch sind wir in einer globalen Dysfunktion festgefahren“, sagte UNO-Chef Guterres. Die internationale Gemeinschaft sei nicht bereit oder willens, „die großen dramatischen Herausforderungen unserer Zeit anzugehen.“
Hoffnungsschimmer wie Getreideabkommen
Es gebe aber auch Hoffnungsschimmer, wie das Getreideabkommen in der Ukraine. Dieses hätte gezeigt, was internationale Zusammenarbeit leisten könne, wenn die Welt und Konfliktparteien zusammenkämen. Insgesamt habe der Krieg zu weitreichenden Zerstörungen mit massiven Verletzungen der Menschenrechte und des humanitären Völkerrechts geführt.
Zusätzlich zu der Kritik und dem Lob machte Guterres in seiner Auftaktrede auch konkrete Verbesserungsvorschläge. Es brauche etwa eine „Koalition der Welt“. Industrieländer sollten unerwartete Zusatzgewinne von Öl-Unternehmen besteuern. Die Erlöse sollen laut dem UNO-Chef dann für den Kampf gegen die Klimakrise verwendet werden sowie Menschen zugutekommen, die unter steigenden Lebensmittel- und Energiepreisen leiden.
140 Staats- und Regierungschefs
Die 77. Generaldebatte der UNO-Vollversammlung hat am Dienstag in New York begonnen. Erwartet werden mehr als 140 Staats- und Regierungschefs, darunter der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan und US-Präsident Joe Biden.
Aus Österreich reisten Bundeskanzler Karl Nehammer und Außenminister Alexander Schallenberg (beide ÖVP) an. Bundespräsident Alexander Van der Bellen kam aus London, wo er am Staatsbegräbnis von Queen Elizabeth II. teilgenommen hatte. Die drei Politiker haben in den folgenden Tagen mehrere bi- und multilaterale Gespräche geplant, unter anderem mit dem türkischen Präsidenten Erdogan.
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