Selenskyj gelassen
Putin-Getreue warnen vor „vollwertigem Krieg“
Der russischen Regierung nahestehende Persönlichkeiten in Russland warnen den Westen in den sozialen Medien, die russischen Gebietsgewinne zu akzeptieren oder einen „vollwertigen Krieg“ zu riskieren. Der ehemalige russische Präsident und Putin-Unterstützer Dmitri Medwedew meinte etwa: „Das Eindringen in russisches Territorium ist ein Verbrechen, das es erlaubt, alle Kräfte der Selbstverteidigung einzusetzen.“
Die Chefredakteurin des russischen Fernsehsenders RT, Margarita Simonjan, schrieb: „Heute ein Referendum, morgen die Anerkennung als Teil der Russischen Föderation, übermorgen werden die Angriffe auf russisches Territorium zu einem vollwertigen Krieg zwischen der Ukraine und der NATO und Russland, in dem Russland nicht mehr die Hände gebunden sind.“
Selenskyj gelassen
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj zeigte sich unterdessen demonstrativer gelassen, was die Ankündigung von Scheinreferenden zum Anschluss besetzter Gebiete seines Landes an Russland angeht. „Unsere Position ändert sich nicht durch Lärm oder irgendwelche Ankündigungen“, sagte er in seiner Videoansprache am Dienstagabend. „Wir verteidigen die Ukraine, wir befreien unser Land, und wir zeigen vor allem keinerlei Schwäche.“
Wir verteidigen die Ukraine, wir befreien unser Land, und wir zeigen vor allem keinerlei Schwäche.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj
Selenskyj dankte für die einhellige Verurteilung der russischen Pläne durch viele Länder und Organisationen. „Wir haben die volle Unterstützung unsere Partner“, sagte er in Kiew. Bei der Generalversammlung der Vereinten Nationen am Mittwoch wolle er die Position der Ukraine klar und deutlich zum Ausdruck bringen, kündigte er an. Er wird per Video nach New York zugeschaltet.
Volksabstimmung ab Freitag
Die von Moskau gestützten Separatistengebiete Donezk und Luhansk sowie die im Krieg eroberten Regionen Donezk und Saporischschja planen vom 23. bis 27. September Volksabstimmungen. Die zeitgleichen Referenden ohne jedwede Kontrolle laufen auf einen schnellen Anschluss an Russland hinaus und gelten als Moskauer Reaktion auf die ukrainische Gegenoffensive im Osten des Landes. Auf ähnliche Weise hat Russland sich 2014 die ukrainische Halbinsel Krim einverleibt.
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