Europa im Fokus

„Ganz neue Qualität“: Warnung vor Vogelgrippe

Die in letzter Zeit vermehrt auftretende Vogelgrippe hat geschützten Seevogelarten wie dem Basstölpel besonders zugesetzt, Im Mai wurden täglich Hunderte von Todesfällen verzeichnet.

(Bild: AFP)

Die Ausbreitung der Vogelgrippe hat laut Aussage eines deutschen Experten heuer „eine ganz neue Qualität“. Timm Harder, Leiter des Nationalen Referenzlabors für Aviäre Influenza am Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) bei Greifswald, sprach von einem massiven Infektionsgeschehen nicht nur im deutschen Bereich der Nord- und Ostsee, sondern auch auf den Britischen Inseln und in Skandinavien bis nach Island.

„Gesamt Nordamerika ist von diesem Virus ebenfalls überschwemmt“, sagte er. Man könne von einer echten Pandemie bei Wildvögeln sprechen.

Große Sommerwelle
Der Tiermediziner geht allein für die Nordsee davon aus, dass Zehntausende Vögel dem Virus H5N1 zum Opfer gefallen seien. Eine große Sommerwelle habe besonders Seevögel betroffen, die 
in Kolonien brüten.

Basstölpel, eine Seevogelart, in der Nähe der Insel Rouzic in der Bretagne im Westen Frankreichs

(Bild: AFP)

Mitglieder der LPO beobachten Basstölpel, eine Seevogelart, nahe der Küste von Perros-Guirec in der Bretagne

(Bild: AFP)

In Deutschland seien während des Sommers vor allem Schleswig-Holstein und Niedersachsen betroffen gewesen. In Mecklenburg-Vorpommern habe es dagegen zuletzt weniger Nachweise gegeben als noch im Frühjahr.

Als Maßnahme bleibe nur, infizierte Kadaver möglichst schnell einzusammeln. „Das Virus kann auf diese Art und Weise sicherlich nicht mehr eingedämmt werden“, sagte Harder.