Zwei 19-jährige Burgenländer holten mit ihrer Windkraftanlage Gold bei der Europameisterschaft für Wissenschaften in Holland. Durch ihre Turbine können Haushalte bis zur Hälfte ihres Strombedarfs selbst produzieren.
Vertikale Windkraftturbine mit integrierten Fliehkraftklappen – so nennt sich die Erfindung von Andreas Strommer aus Mörbisch und Michael Strudler aus Podersdorf.
So weit, so unverständlich.
Also: Die Absolventen der HTL für Flugtechnik in Eisenstadt haben sich das Wissen um Aerodynamik zunutze gemacht und eine Kleinwindkraftanlage mit einem Durchmesser von 1,5 Metern konstruiert, die an Häusern montiert wird und Haushalte mit Strom versorgen kann. Bei maximaler Windgeschwindigkeit wird die Hälfte des Bedarfs abgedeckt, ansonsten ein Drittel.
Alternative zu Solarpaneelen
„Erneuerbare Energieformen gewinnen immer mehr an Bedeutung. Innovative Lösungen zur Energieversorgung sind besonders gefragt“, sagt Strudler. „Speziell der Windkraft kommt als ertragreichste regenerative Energieform besondere Bedeutung zu. Unser Produkt ist eine echte Alternative zu Solarpaneelen.“
Platz 1 unter 65.000 Teilnehmern
Das Projekt, das STR, wie sich Strommer und Strudler inoffiziell nennen, sorgte bei der Wissenschafts-Europameisterschaft im niederländischen Ort Leiden für Aufsehen. 65.000 Projekte aus 33 Ländern waren eingereicht worden, 85 Teilnehmer wurden zur Endausscheidung eingeladen. So übel kann die goldene Erfindung in der Kategorie „Nachhaltigkeit“ also nicht gewesen sein, oder? „Eine Riesenehre“, sagt Strudler, der, wie sein Kompagnon, gerade in Bruckneudorf den Präsenzdienst ableistet.
Wie kommt man auf den Markt?
Logisch, dass sich die Frage stellt, wie die prämierte Erfindung Kleinwindkraftanlage nun auf Schiene zu bringen ist. Beide sind beim Bundesheer. Es gibt noch keine Firma. Um Förderungen wurde seitens der Nachwuchsforscher angesucht. „Wir müssen jetzt schnell sein“, weiß auch Strudler. „Obwohl wir das Patent schon längst angemeldet haben, ist es ein Risiko, dass nicht andere unsere Grundidee übernehmen und uns überholen.“ Ein Auftritt in der TV-Show „2 Minuten 2 Millionen“ wird ins Auge gefasst. Dort bestimmen Unternehmer, ob sie in ein Projekt investieren, um dabei selbst zu profitieren. Die Vorzeichen stehen gut. Denn: „Sonst wären wir nicht Europameister“, so Strudler.
In Eisenstadt, an der HTL, wird übrigens in Kürze ein Prototyp montiert.
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