Gespräch mit Erdogan

Van der Bellen: „Müssen Dynamik aufrechterhalten“

Politik
21.09.2022 20:10

Die bilateralen Beziehungen zwischen Österreich und der Türkei hätten sich in diesem Jahr sehr positiv entwickelt, sagte Österreichs Bundespräsident Alexander Van der Bellen am Mittwoch nach einem Treffen mit seinem türkischen Amtskollegen Recep Tayyip Erdogan.

„Es gilt, diese Dynamik aufrechtzuerhalten. Deshalb war es mir wichtig, im Rahmen meines Besuchs in New York auch den türkischen Präsidenten zu treffen“, erklärte Van der Bellen. Im Gespräch habe er Erdogan für seinen Einsatz gedankt, „im Konflikt zwischen Russland und der Ukraine nach Lösungsansätzen zu suchen“. Die aktuelle Entwicklung sei allerdings sehr ernst zu nehmen, weshalb es umso mehr internationale Geschlossenheit und Entschlossenheit brauche.

Bundespräsident Alexander Van der Bellen (links) bei einem Treffen mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan in New York (Bild: APA/HBF/PETER LECHNER)
Bundespräsident Alexander Van der Bellen (links) bei einem Treffen mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan in New York

Erdogan sieht sich als Vermittler
Die türkische Regierung pflegt sowohl zur Ukraine als auch zu Russland enge Beziehungen und sieht sich als Vermittler zwischen den beiden Parteien. Unter ihr sowie den Vereinten Nationen haben sich die Kriegsparteien im Frühsommer darauf geeinigt, die Ausfuhr von Getreide aus drei blockierten ukrainischen Häfen wieder aufzunehmen. Zwischen der österreichischen und der türkischen Regierung war die Stimmung längere Zeit frostig gewesen, insbesondere in der Außenminister- und Kanzler-Zeit von Sebastian Kurz (ÖVP). In den vergangenen Wochen kam es aber zu mehreren bilateralen Begegnungen, auch auf Regierungsebene.

Van der Bellen hatte gemeinsam mit Bundeskanzler Karl Nehammer und Außenminister Alexander Schallenberg (beide ÖVP) am Mittwoch auch einen Termin bei UNO-Generalsekretär António Guterres. Am Abend war für Van der Bellen sowie Nehammer der Rückflug nach Wien geplant. Schallenberg bleibt noch bis Freitag in New York, am Donnerstag steht seine Rede vor der UNO-Vollversammlung auf dem Programm.

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